Österreich: Conchita Wurst oder „Woki mit deim Popo“ für Baku?

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Nimmt Österreich den Eurovision Song Contest ernst genug? Diese Frage stellt sich beim Blick auf die Favoriten des diesjährigen Vorentscheids. Neben Conchita Wurst, einer Transe mit Vollbart, wird die Rapper-Kombo Trackshittaz mit dem Titel „Woki mit deim Popo“ bei den Buchmachern hoch gehandelt.

An diesem Freitag (24. Februar) entscheidet sich ab 20.15 Uhr im Rahmen eines fast dreistündigen Auswahlverfahrens, wer für Österreich beim Eurovision Song Contest 2012 singt. Conchita Wurst, hinter der sich der oberösterreichische Travestiekünstler Tom Neuwirth (23) verbirgt, stellt sich im Finale des nationalen Vorentscheids „Österreich rockt den Song Contest“ mit der Disco-Hymne „That’s What I Am“ dem Zuschauer-Votum. Das Lied erinnert wohl nicht nur zufällig an „I Am What I Am“, Gloria Gaynors stolzen Disco-Hit aus den 70ern.
 
Österreich nahm im vergangenen Jahr erstmals nach vier Jahren Abwesenheit wieder am Grand Prix teil. Am Ende landete Nadine Beiler („The Secret Is Love“) nach der Qualifikation im Halbfinale in Düsseldorf auf Platz 18. 

Für Deutschland interessant ist bei Österreichs Vorentscheid auch das von dem Berliner Rapper Sido (31) gecastete Projekt 3punkt5, das aus einer Österreicherin mit indischen Wurzeln (Sharon Ann Pallikunnel, 26 Jahre), einem Deutschen (Benjamin Koeberlein, 27 Jahre), einem Kroaten (Marko Grgic, 27 Jahre) und einem Bosnier (Dragan Juric, 21 Jahre) besteht. Die vier treten mit dem Song „Augenblick“ an und wurden im Rahmen der mehrwöchigen ORF-Castingshow „Blockstars“ gecastet.
 
Insgesamt wollen zehn Interpreten das österreichische Ticket für Baku lösen: Neben Conchita Wurst und 3punkt5 sind das James Cottriall („Stand Up“), Krautschädl („Einsturzgefohr“), Mary Broadcast Band („How Can You Ask Me!“), Papermoon („Vater, Father, Mon Père“), Norbert Schneider („Medicate My Blues Away“), Valerie („Comme ca“) und die wegen eines bereits vorab aufgeführten Titels zunächst disqualifizierte Gruppe !DelaDap („Don’t Turn around“).
 
Buchmacher sahen zuletzt Conchita Wurst vor dem Mundart-Hip-Hop-Duo Trackshittaz und Sidos Formation 3punkt5. Österreichs Beitrag wird im ersten Halbfinale am 22. Mai in Baku an den Start gehen. Somit trifft Österreich beim 57. Song Contest zunächst auf Länder wie Dänemark, Russland oder Zypern, während Länder wie die Niederlande, Portugal oder Schweden am 24. Mai gegeneinander antreten. 
 
Je zehn Teilnehmer der beiden Semifinals qualifizieren sich dann für das große Finale am 26. Mai, für das die fünf großen Nationen Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und Großbritannien sowie das Gastland Aserbaidschan fix gesetzt sind. Deutschland schickt den 21-jährigen Industriemechaniker Roman Lob aus Neuwied mit der Uptempo-Ballade „Standing Still“ des britischen Songwriters Jamie Cullum ins Rennen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [ar/Gregor Tholl]

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4 Kommentare im Forum

  1. AW: Österreich: Conchita Wurst oder "Woki mit deim Popo" für Baku? Man sollte den Eurovision Song Contest umbenennen in Katastrophen-Klub.
  2. AW: Österreich: Conchita Wurst oder "Woki mit deim Popo" für Baku? Aber dieses Niveau hatten wir doch in Deutschland auch schon mal: "Wadde hadde dude da" von Stefan Raab und "Piep, piep piep ich hab euch lieb" von Guildo Horn! Also jetzt nicht so tun, als ob die Österreicher bekloppt wären.
  3. AW: Österreich: Conchita Wurst oder "Woki mit deim Popo" für Baku? Mit der Masche war DE doch einigermaßen erfolgreich
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