Premiere-Verschlüsselung weiterhin dicht

0
65
Bild: Destina - Fotolia.com
Bild: Destina - Fotolia.com

Die bisherige Möglichkeit des „Card-Sharings“ ist technisch sehr aufwändig und soll laut Premiere nicht mehr lange funktionieren.

In gut 1,5 Millionen Haushalten hat sich der TV-Konsum in den letzten Wochen schlagartig geändert. Denn die Piratenkarten für die Pay-TV-Kanäle von Premiere funktionieren seit der Umstellung auf das neue Verschlüsselungssystem nicht mehr. Das Computermagazin c´t hatte am Montag über die Möglichkeit des „Card-Sharings“ berichtet. Damit können mehrere Nutzer mit einem Internetfähigen Linux-Receiver wie beispielsweise der d-box 2 mit einer gehackten Neutrino-Version oder der Dreambox mit einer illegalen Software ein Premiere-Pay-TV-Programm empfangen, auch wenn nur einer davon eine gültige Karte dafür hat. Die anderen über das Internet zusammengeschlossenen Linux-Receivern holen sich lediglich das Kontrollwort vom Master-Receiver. In Fachkreisen ist diese sehr aufwändige Vorgehensweise bereits länger bekannt. Diese ist jedoch im Gegensatz zu den bisher beliebten Piratenkarten nicht Massenmarkt-fähig. Über die Internetverbindung wäre der Masterreceiver in kürzester Zeit zu orten.
 
„Nagra ist definitiv nicht geknackt“, so Premiere-Sprecher Dirk Heerdegen. „Das Auslesen von Kontrollwörtern und Receivern ist mit erheblichem Aufwand verbunden, auch die IP Adresse ist feststellbar. Man werde technologisch reagieren“.
 
Update 20.11.03:
Wichtig zu wissen: Diese Möglichkeit des Schwarzsehens funktioniert nur mit einer speziell dafür „gehackten“ Version der Linux-Software. Neutrino & Co. sind an sich legale Betriebssysteme für eine Set-Top-Box. Diese Software-Plattform wird jedoch aufgrund der Open-Source-Politik immer wieder von „bösen Buben“ missbraucht. [sh]

Bildquelle:

  • Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com

Kommentare im Forum

Die Kommentarfunktion ist noch nicht aktiviert