Programmänderung am Abend: WDR-Doku zum Ende des Loveparade-Verfahrens

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© ARD

Heute wurde es bekanntgegeben: Der Prozess zur Loveparade-Katastrophe 2010 wird eingestellt. Aus diesem Anlass ändert der WDR sein Programm und zeigt am Abend den Dokumentarfilm „Loveparade vor Gericht“.

Es sollte eine gigantische Party werden, doch sie endete in Tod und Trauma: Am 24. Juli 2010 starben bei der Loveparade in Duisburg 21 Menschen, mehr als 650 wurden verletzt. Fast zehn Jahre sind seit dem Unglück vergangen:

Das Landgericht Duisburg hat den Prozess zur Loveparade-Katastrophe nun eingestellt. Die Entscheidung wurde heute, am Montag, 4. Mai, bekanntgegeben. Damit endet einer der aufwendigsten deutschen Gerichtsprozesse der Nachkriegszeit nach insgesamt 183 Verhandlungstagen ohne Urteil.

Ein Team hatte für den WDR den Mammutprozess, der von Anfang an unter ungeheurem Erwartungsdruck stand, vom ersten Tag an begleitet. Das WDR Fernsehen nimmt daher heute um 22.15 Uhr die Dokumentation „Loveparade vor Gericht“ aktuell ins Programm.

Der Film erzählt chronologisch den Prozessverlauf und die Katastrophe mit ihren Folgen. Unmittelbar Betroffene erinnern sich an das Unglück und kommentieren den Prozess, darunter ein Überlebender, eine Nebenklägerin, die ihren Sohn verloren hat und eine Polizei-Seelsorgerin, die sehr früh vor Ort war und Verletzte betreute. Der Gerichtssprecher und ein Strafrechtler erläutern den juristischen Kontext.

Der Prozess gegen vier Mitarbeiter der Veranstalterfirma Lopavent und sechs Mitarbeiter der Stadt Duisburg wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung hatte am 8. Dezember 2017 begonnen. Schon am 5. Februar 2019 wurde das Verfahren gegen sieben der zehn Angeklagten ohne Auflage einer Geldzahlung eingestellt. Nach dem 183. Verhandlungstag hat das Landgericht Duisburg am 7. April dann die Einstellung des gesamten Verfahrens vorgeschlagen. Heute, am 4. Mai, fiel dazu die Entscheidung.

Akribisch hat das Autorenteam Antje Boehmert und Dominik Wessely eines der bislang wichtigsten Verfahren der Nachkriegszeit drei Jahre lang begleitet und dazu Hintergründe recherchiert. Der Film soll das juristische Hin und Her über die Frage, wer die Verantwortung für die Katastrophe trägt, zeigen. Dabei soll es immer auch um eine gesellschaftliche Aufarbeitung gehen.

Am heutigen Montag, den 4. Mai, um 22.15 Uhr zeigt der WDR die Dokumentation „Loveparade vor Gericht“. Somit entfällt die Sendung „Ladies Night – Best of“ um 22.15 Uhr.

Die Doku ist außerdem schon ab 20.15 Uhr in der ARD-Mediathek zu sehen.

Bildquelle:

  • loveparade: ARD

1 Kommentare im Forum

  1. Die Rechtsprechung in Deutschland ist eine Katastrophe. 21 Tote, aber keiner ist schuld. Wie hier in Köln bei der U-Bahn. 2 Tote, halbe Innenstadt kaputt, aber keiner ist schuld usw.
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