Sarah Jessica Parker: Ich hatte noch nie Läuse [Interview]

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Sarah Jessica Parker ist in „Sex and the City“ als Single mit Vorliebe für Stöckelschuhe und Designerkleidchen bekanntgeworden. Im wahren Leben steht sie aber auf Familienleben.

Den Spagat zwischen Beruf und Familie macht Sarah Jessica Parker nicht nur in ihrem neuen Film „Der ganz normale Wahnsinn – Working Mum“. Über ihre eigenen Kinder, ihren Familiensinn und über Geschlechterrollen in Hollywood spricht die 46-jährige US-Schauspielerin in einem Interview mit Ronny Thorau.
 
Im Film kommen Sie mit Läusen zu einem Vorstellungsgespräch – ist Ihnen das als Mutter bei einem Casting auch schon mal passiert?
 
Sarah Jessica Parker: Nein, ich hatte noch nie Läuse. Aber wir haben schon Nächte damit verbracht, das Haar meines Sohnes zu durchsuchen. Und gerade als wir die Läuse-Szene für ‚Working Mum‘ gedreht haben, bekam ich eine E-Mail aus seiner Schule, dass sie bei jemanden aus seiner Klasse Läuse gefunden hätten. Bisher haben die Dinger die Schwelle unseres Heimes aber noch nicht übertreten!
 
Sie spielen im Film die gestresste Mutter von zwei Kindern – war das Urlaub für Sie? Sie haben schließlich drei Kinder…
 
Parker: Naja, mein Filmsohn wurde von Zwillingen gespielt, zusammen mit der Filmtochter waren da also auch drei Kinder um mich herum, so wie ich es kenne. Immer wenn ich meine eigenen Kindern wegen des Drehs nicht sehen konnte, hatte ich diese wunderbaren Kinder am Set als Ersatz.
 
In „Working Mum“ wird gezeigt, dass es Frauen mit Kind beruflich schwerer haben als Männer mit Kind. Gilt das auch für berufstätige Mütter in Hollywood?
 
Parker: Nein, da ist das anders. Im Film arbeitet mein Charakter, Kate, ja im Finanzgeschäft, das ist eine Welt voller konventioneller Strukturen, auch was Geschlechterrollen angeht. Da entwickelt sich jetzt zwar etwas, immer mehr Frauen kommen in Führungspositionen, aber das hat Grenzen – wie sagt man: Es ist schwer, alten Hunden neue Tricks beizubringen. In Hollywood geht das alles nicht so konservativ zu.

Wie schaffen Sie es, den Job als Schauspielerin und Ihre Kinder unter einen Hut zu kriegen?
 
Parker: Wahrscheinlich so, wie es auch hier in Deutschland Millionen Frauen und Männer hinkriegen. Ich versuche den Job und die Reisen so zu organisieren, dass ich möglichst kurz von zu Hause weg bin. Ich weiß, dass viele Eltern mit weniger Hilfe auskommen müssen. Die können sich nicht so viel Unterstützung und Kinderbetreuung leisten. Die paar kleinen Mühen, die ich als Mutter habe, sind nichts dagegen, andere verpassen viel mehr entscheidende Momente ihrer Kinder. Ich bin vielleicht mal neun Wochen weg für einen Film, aber dann auch mal von April bis September zu Hause. Andere Mütter sind täglich von 8 bis 19 Uhr nicht daheim.
 
Aber neun Wochen am Stück weg – was sagen Ihre Kinder dazu?

Parker: Ach wissen Sie, Kinder können auch außer sich sein, weil Sie nur mal runter zum Lebensmittelladen springen oder weil Sie kurz ins Bad gehen. Kinder sind da manchmal scheinbar albern, das hängt nicht so sehr davon ab, was genau Sie als Eltern tun.
 
Im Film backen und kochen Sie leidenschaftlich – machen Sie das auch privat?
 
Parker: Also den Geburtstagskuchen für meine Kinder backe ich immer selber, eine große Bäckerin bin ich allerdings ich nicht gerade. Aber wir kochen jeden Abend, denn wir gehen im Moment selten aus, vielleicht zweimal im Monat. Mit zwei Zweijährigen ins Restaurant zu gehen, das ist einfach nicht besonders fair gegenüber den anderen Gästen!
 
Waren Sie schon immer ein Familienmensch?
 
Parker: Ich wurde als eins von acht Kindern geboren, hatte also immer eine große Familie um mich. Und meine Jahre als Single fand ich eher trist. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich aus einer großen Familie stamme – oder ob ich einfach das Familienleben mehr mag – auf jeden Fall liebe ich es, eine Gruppe von Menschen um mich zu haben, das ist die Geräuschkulisse, die ich gewohnt bin.
 
Seit Ihrer Rolle in „Sex and the City“ gelten Sie als Mode-Ikone – was sind Ihre wichtigsten Moderegeln?
 
Parker: Darin bin ich ganz schlecht. Im Winter trage ich einen Mantel, im Sommer Flip-Flops und bei Regen einen Regenschirm.
 
Vielen Dank für das Gespräch. INTERVIEWs im Überblick
[Interview Ronny Thorau]

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.

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5 Kommentare im Forum

  1. AW: Sarah Jessica Parker: Ich hatte noch nie Läuse [Interview] Ich finde das auch immer witzig, wenn die sich mit Sonnenbrille verkleidet, wenn sie an die Öffentlichkeit geht: http://www.sixx.de/stars-style/fashion/warme-fuesse-100202 Sorry, aber das Gesicht erkennt man auch mit Sonnenbrille. Da müsste schon ein Motorradhelm her.
  2. AW: Sarah Jessica Parker: Ich hatte noch nie Läuse [Interview] Die Tussy ist voll Doof und bleibt Doof .
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