Sascha Hehn: „Der Käpt’n ist so, wie er immer war.“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Sascha Hehn sticht mit dem neuen „Traumschiff“ in See. Dabei bleibt die Verpflegung wie gewohnt gut, der neue ZDF-Dampfer bietet sogar Platz zum Joggen, verrät er im Interview.

Sascha Hehn (61) scheint Gefallen an seiner Rolle als „Traumschiff“-Kapitän gefunden zu haben. Gerade bestätigte er, dass er beim ZDF um zwei Jahre verlängert hat. Dabei muss er ganz schön trainieren, um in Kapitänsform zu bleiben, wie er im Interview der Deutschen Presse-Agentur in München sagte. Am zweiten Weihnachtstag geht es diesmal für ihn und die Crew nach Macau, am Neujahrstag auf die Cook-Inseln. Das Besondere diesmal: die „MS Deutschland“ ist im ZDF Geschichte. Hehn sticht als Kapitän Burger nun mit der „Amadea“ in See.

Wie war’s denn auf dem neuen Schiff?

Sascha Hehn: Uns fehlt so ein bisschen der Gelsenkirchener Barock von der „Deutschland“, aber dafür haben wir zum Beispiel jetzt einen Balkon, können das Fenster aufmachen und frische Luft atmen. Dann ist das Schiff größer, wir haben also mehr Platz – nicht nur zum Joggen, sondern auch für Kameraeinstellungen. Und es gibt einen Mini-Golfplatz. Ansonsten gibt’s alles, was wir auf dem anderen Traumschiff auch hatten, zum Beispiel sehr gutes Essen! Wir werden alle gut verpflegt. Wir fühlen uns also rundum wohl.

Sie joggen auf dem Traumschiff?

Sascha Hehn: Nein, ich gehe grundsätzlich nicht joggen, sondern ins Gym, aufs Laufband, aufs Radl, hebe Gewichte, trainiere insgesamt ein bisschen. Das ist sogar ganz wichtig, weil wir da ja vier Mahlzeiten pro Tag haben. Und wenn ich nach Haus komme, frage ich meine Frau um halb vier, wo Kaffee und Kuchen bleiben. Und sie sagt dann nur: Du bist nicht mehr auf dem Traumschiff.

Müssen Sie nach einem Dreh auf Diät?

Sascha Hehn: Nee, aber wenn man nicht aufpasst, wäre das sicher der Fall.

Wie haben Ihnen die Reiseziele dieses Mal gefallen?

Sascha Hehn: Wolfgang Rademann sagt ja immer, ihm geht die Welt aus, denn das Traumschiff war schon überall. Aber zwischendurch gibt es immer mal wieder echte Leckerlis. Jetzt waren wir auf Aitutaki in der Südsee – sehr schön! Da leben sehr stolze Maori, einer von ihnen hat auch mitgespielt. Mit ihm war ich abends einen trinken und musste mich erstmal dran gewöhnen, dass man mehrfach bestellen muss, bis das Bier auch gebracht wird. Die sagen „Come down“, komm erst mal runter. Das hat mir sehr gefallen, dass sie dort versuchen, diesen Wahnsinn, diesen Zeitdruck hinter sich zu lassen.

Die Cook-Inseln könnten dem Klimawandel zum Opfer fallen. Ist das Thema?

Sascha Hehn: Eine Szene haben wir an einer Kaimauer gedreht und fühlten uns total sicher, kein Wasser, gar nichts. Wir haben alles aufgebaut, geprobt – und plötzlich, von einer Sekunde zur anderen, standen wir bis zu den Knien im Wasser. Das war hochinteressant, denn in der Szene ging es eben auch um den Klimawandel. Die Natur hat uns in dem Moment gezeigt, dass das nicht erst in der Zukunft passiert, das ist bereits so. Das war gespenstisch. Wir hatten beim Dreh übrigens zum ersten Mal auch Drohnen im Einsatz und damit sind tolle Bilder entstanden.

Sie steuern so viele traumhafte Ziele an. Sind Sie manchmal versucht, einfach dazubleiben?

Sascha Hehn: Auf Aitutaki nicht, nein. Zwei Wochen sind da toll, aber nach drei Wochen wird es schon schwierig. Man ist ja inzwischen auch an einen gewissen Standard an Technik und Lebensstandard gewohnt. Und wo ich lebe, auf dem Land, ist es auch sehr schön. Ich kann zum Skifahren gehen, an den See, an den Fluss. Eigentlich ist es da noch viel schöner als auf Aitutaki.

Welche Annehmlichkeiten würden Ihnen denn auf Aitutaki fehlen?

Sascha Hehn: Die Insel ist so klein, dass man einmal mit dem Mofa drumrum fahren kann, die höchste Erhebung sind 120 Meter. Das Internet funktioniert nur sehr langsam. Nach drei Wochen fällt einem da einfach nichts mehr ein, was man noch tun könnte.

Lernen wir in den neuen Folgen neue Facetten am Käpt’n kennen?

Sascha Hehn: Der Käpt’n hat nur eine einzige Facette: Er ist so, wie er immer war. An ihm braucht man wirklich nichts ändern, denn er ist mal kantig, mal lustig, dann ist er Philosoph, dann macht er Blödsinn. Das reicht doch!
 
Vielen Dank für das Gespräch.[Britta Schultejans/kw]

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.

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10 Kommentare im Forum

  1. Dass das vorige Schiff in finanzielle Schieflage geriet, zeigt, dass auch Product Placement nicht unbedingt hilft
  2. Hatte auch damit nichts zu tun. Die Deutschland war schlicht zu teuer und pflegte den klassischen konservativen steifen Kreuzfahrtourismus. Der Trend ist aber lange: Clubschiff und bezahlbar. Würde mich nicht wundern wenn das "Traumschiff" mal auf "Mein Schiff" oder "Aida" gedreht wird. Denn auch die Amadea bedient nicht mehr den Trend....
  3. Ich fahre lieber auf den klassischen Schiffen. Mit Aida und Mein Schiff kann ich nicht viel anfangen. Nächstes Jahr geht es wieder mit der Astor rund um Großbritannien zu einer Wanderkreuzfahrt.
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