Sat.1 distanziert sich von eigenem „Promi unter Palmen“

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Bei Sat.1 startet das Reality-Format „Promis unter Palmen“. Schwulenfeindliche Äußerungen eines Kandidaten sorgen für Aufsehen. Die Zuschauerzahl ist geringer als 2020.

Die Reality-Show „Promis unter Palmen – Für Geld mache ich alles!“ hat bereits zum Auftakt der neuen Staffel Empörung und Häme im Netz provoziert – der Sender distanzierte sich umgehend von einem Kandidaten. „Marcus muss die Villa verlassen. Und das ist gut so“, kommentierte Sat.1 am Montagabend bei Twitter die Rauswahl von Marcus Prinz von Anhalt (54) durch seine Mitbewerber.

Bei „Promis unter Palmen“ geht es darum, dass Prominente zusammen wohnen und gegeneinander antreten. Sie wählen nach und nach Bewohner raus.

Szene aus „PuP“, wie Sat.1 selbst die Show abkürzt. ©SAT.1

Sat.1 ließ Hasstiraden absichtlich in der Aufzeichnung

Was war geschehen zum Start der längst in Thailand abgedrehten zweiten Staffel der Reality-Show? Kandidat Marcus Prinz von Anhalt (54), gelernter Metzger und gegen Geld von Frédéric Prinz von Anhalt adoptierter früherer Bordellbesitzer, hatte Frauen auf ihr Aussehen reduziert und war Dragqueen Katy Bähm, hinter der der Berliner Burak Bildik steckt, schwulenfeindlich angegangen. Unter anderem nannte er schwule Zärtlichkeiten „eklig“ und verwendete schwulenfeindliche Schimpfwörter.

„Wir verstehen eure Entrüstung. Wir haben das lange diskutiert, aber es ist auch ein wichtiges Thema, das nicht verschwiegen werden darf – wie Katy selbst sagt“, rechtfertigte sich Sat.1 bei Twitter und zitierte Katy Baehm: „Wir brauchen diese Aufklärung auf dieser Welt. Deswegen ist es auch real, was hier passiert ist. Das ist das, was die Community Tag für Tag erlebt. Wenn es dafür sorgt, dass draußen ein klein bisschen eine bessere Welt herrscht, bin ich happy.“

Der Einschaltquote tat das alles nicht so gut. Im Schnitt 2,23 Millionen schalteten ein, das entsprach 7,5 Prozent Marktanteil ab 20.15 Uhr. Im März 2020 hatten die Auftaktsendung 2,8 Millionen verfolgt. In der Gruppe der der 14- bis 49-Jährigen kam die Sendung jedoch diesmal auf einen guten Marktanteil von 15,5 Prozent (1,26 Millionen).

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37 Kommentare im Forum

  1. Man denkt jedes Jahr noch tiefer kann das Nievau nicht sinken, aber man wird jedes Jahr aufs neue erstaunt dass es geht.
  2. It's turtles all the way down...:sneaky: Leider keine gute Übersetzung gefunden. Aber ich finde, es passt hier. Aber ich denke mal, der Denkfehler ist, "Niveau" in diesem Kontext als eine Sache anzunehmen, die linear bewertet werden kann. Also nur hoch oder runter. Bei den Fremdschämsendungen geht es halt links und rechts und vorne und hinten, obwohl sich das Niveau eigentlich nicht ändert.
  3. Ist doch ein geniales Konzept der Sender: Sendungen machen, die bewusst von Provokationen leben. Wenn diese Provokationen dann beim Pöbel zu Empörung führt, die den Sender schlecht aussehen lassen könnte, dann schließt sich der Sender ganz schnell der Empörungswelle an, stellt sich als Aufklärer dar und lässt sich vom Pöbel dafür feiern. Das nun veröffentlichte Statement lag bei SAT.1 sicherlich seit Monaten als Draft vorbereitet in der Schublade.
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