Schwimmer mit Kummer – TV-Komödie „Ein Becken voller Männer“

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Ein Becken voller Männer
Foto: rbb/Studio Canal / Mika Cotellon

Gegen Krisen gibt es viele Behandlungsmethoden. Einer eher ungewöhnlichen Therapie unterzieht sich eine Gruppe von mittelalten Männern in der Komödie des Franzosen Gilles Lellouche.

Bertrand schluckt seit Monaten schon Psychopharmaka. Er ist arbeitslos, hängt Zuhause herum und geht Frau und Kindern mit seinem lethargischen Zustand ziemlich auf die Nerven. Eines Tages entdeckt er im Schwimmbad seiner kleinen französischen Heimatstadt einen Kurs in Synchronschwimmen für Männer – und schreibt sich ein. Er trifft auf ein Team aus seinesgleichen: Kerle über 40, die in der Sinnkrise stecken.

Mit „Ein Becken voller Männer“ – am Donnerstag (3. Juli) um 21.50 Uhr auf dem ARD-Spartensender One zu sehen – hat der französische Schauspieler Gilles Lellouche 2018 seinen ersten allein gedrehten Langfilm veröffentlicht. Darin vereint er Charaktere und Geschichten, die nicht unterschiedlicher sein können. 

Alle haben ihr Päckchen zu tragen

Laurent kann seine Aggressionen nicht beherrschen, woran auch seine Familie zerbricht. Marcus steht vor seiner vierten Firmenpleite, Simon träumt noch immer von einer Karriere als Rockstar und wohnt zur Scham seiner Tochter in einem Wohnwagen, und Thierry kommt mit Frauen nicht zurecht. Auch die beiden Trainerinnen Delphine und Amanda haben ihr Päckchen zu tragen.

Die französische Produktion knüpft an den Spirit von erfolgreichen englischen Feelgood-Filmen an. Klassiker wie „Ganz oder gar nicht“, in dem Arbeitslose zu Stripteasetänzern wurden oder „Brassed off – Mit Pauken und Trompeten“ über eine Gruppe von Bergarbeitern, die an einem Musikwettbewerb teilnahmen.

Regisseur Lellouche („Das Leben ist ein Fest“) greift dabei auf das für ihn als Schauspieler vertraute Genre der Komödie zurück. Das Erzählmuster, nachdem er verfährt, ist klassisch, und das Thema „Männer in der Midlifekrise, die ihre Motivation in einer Freizeitbeschäftigung suchen“ ist auch nicht ganz neu. Ein Zuschauer-Spaß ist der Film dennoch. Dafür sorgt vor allem die Besetzung.

Nicht sexy, aber lustig

Denn Lellouche ist es gelungen, Stars wie Mathieu Amalric, Benoît Poelvoorde und Guillaume Canet für den Film zu gewinnen – die drei Monate lang Unterricht im Synchronschwimmen nehmen mussten. Sie verkörpern nun in die Jahre gekommene Männer, die in schwarzer Badekappe und Badehose ungeniert mit ihren unathletischen Körpern versuchen, zur Musik Figuren zu schwimmen. Dabei klappt nur wenig synchron oder sieht gar anmutig aus. Dennoch packt sie der Ehrgeiz, an den Weltmeisterschaften in Norwegen teilzunehmen.

Text: Sabine Glaubitz, dpa / Redaktion DF: mw

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