„Stern Crime“: RTL setzt auf wahre Verbrechen

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Neben diversen Krimi-Serie setzt RTL ab Donnerstag nun auch auf echte Verbrechen. Denn dann holt der Kölner Sender das neue Magazin „Stern Crime“ in sein Programm, das auf dem gleichnamigen Printheft basiert.

Mit „Stern TV“ hat RTL seit mehr als 25 Jahren jeden Mittwochabend eine Marke im Fernsehen. Das zuerst von Günther Jauch und seit 2011 von Steffen Hallaschka moderierte Magazin garantiert dem Kölner Privatsender eine Quote, die stets über dem Durchschnitt liegt. Da liegt es nahe, der Marke „Stern“ einen weiteren Platz im Programm zu verschaffen.
 
An diesem Donnerstag (22.15 Uhr) startet nach den beiden Folgen der Actionserie „Alarm für Cobra 11“ das Magazin „Stern Crime – Wahre Verbrechen“. Es ist nach dem gleichnamigen Printmagazin benannt, das am Freitag zum dritten Mal erscheint und Verbrechen („Crime“) zum Thema hat. Von der Erstausgabe des Hefts wurden nach Angaben des Verlags Gruner + Jahr 70 000 Stück abgesetzt, zusätzlich seien 5000 Abos abgeschlossen worden.

In zwei Punkten unterscheidet sich „Stern Crime – Wahre Verbrechen“ stark von der Traditionssendung „Stern TV“: Das neue Kriminal-Reportagemagazin ist eine Produktion der RTL-Unternehmenstochter infoNetwork. „Stern TV“ dagegen wird seit einigen Jahren von der Firma i&u TV hergestellt, die dem Moderator Günther Jauch gehört. Thematische Überschneidungen mit dem Printmagazin gibt es praktisch nicht.
 
Ein zweiter wesentlicher Unterschied, für den Zuschauer allerdings nicht sichtbar, ist im Hintergrund verborgen: „Stern TV“ wird auf einem sogenannten Drittsendeplatz ausgestrahlt. RTL ist aufgrund einer aus den Gründerzeiten stammenden Auflage dazu verpflichtet, von unabhängigen neutralen Anbietern Programme zu verbreiten, um seine Lizenz zu sichern – dies wird vom Sender immer wieder kritisiert. „Stern Crime – Wahre Verbrechen“ wird aber nicht auf so einem Sendeplatz gezeigt.
 
„Es gab mehrere Angebote, unser Heft in ein Fernsehformat umzusetzen“, sagt Giuseppe Di Grazia, stellvertretender „Stern“-Chefredakteur und Redaktionsleiter „Stern Crime – Verbrechen“. „RTL hat uns mit einem Konzept überzeugt, das die hohen Ansprüche erfüllt, die wir an unser Magazin haben.“ Der zuständige RTL-Ressortleiter Jan Rasmus ergänzt: „Mit „Stern Crime“ ist den Kollegen von Gruner + Jahr auf dem Printsektor etwas wirklich Neues gelungen, was durch starke Recherche und eine tolle Schreibe besticht.“
 
Im Mittelpunkt des 60-minütigen Magazins stehen drei bis vier gelöste und auch ungelöste Fälle aus dem In- und Ausland, die bis heute Spuren hinterlassen haben und bewegten, kündigt RTL an. In der Pilotausgabe stellt „Stern Crime – Wahre Verbrechen“ eine Phantomzeichnerin vor. Lois Gibson (65) aus Houston (Texas) hat eine Erfolgsquote von 30 Prozent. Sie hat in ihrer bisher 32-jährigen Karriere rund 4500 Bilder gezeichnet. Gibson wurde selbst als junge Frau zum Gewaltopfer.
 
Die zweite Geschichte: Zwei Mädchen werden ermordet, die Täter gefasst – aber viele Fragen bleiben offen. Die Problematik: Interessiert sich das Rechtssystem mehr für die Täter als für die Opfer? Der Fall: Eine 18-Jährige wird erdrosselt, rund 50 Verletzungen hält ihre Mutter in einer Skizze fest. Im Internet trifft die Mutter auf eine Leidensgenossin, die auch nach Antworten zum Tathergang sucht.
 
Wie oft „Stern Crime – Wahre Verbrechen“ nun im TV sein wird, bleibt vorerst offen. Denn von RTL heißt es, es sei erst einmal diese Pilotfolge geplant. [dpa/fs]

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10 Kommentare im Forum

  1. AW: "Stern Crime": RTL setzt auf wahre Verbrechen Warum? Ich fand den Trailer interessant. Gibt es Gründe dafür, die Reihe infrage zu stellen (ausser vielleicht, dass es RTL sendet)?
  2. AW: "Stern Crime": RTL setzt auf wahre Verbrechen Der Titel und die Begründung, warum der gewählt wurde - das tut schon weh.
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