Studie: Fast 9 Millionen Nutzer von Handy-TV bis 2012

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Der Anfang 2007 erwartete kommerzielle Marktstart von Mobile TV auf Basis von DVB-H in Deutschland kommt nun erst 2008.

Trotz der erheblich verzögerten Markteinführung geht Goldmedia in der neuen Studie Mobile TV 2012, die von NBC Universal Global Networks unterstützt wurde, weiterhin von der hohen Attraktivität eines Mobile TV-Angebotes in Deutschland aus.

Bei Marktstart Mitte 2008 könnten bis 2012 mit Mobile TV in Deutschland 8,7 Millionen Nutzer erreicht werden. Basis der Goldmedia-Prognose sind nach Angaben des Unternehmens die vorliegenden Erfahrungen kommerzieller internationaler Anbieter sowie die gemessenen hohen Nutzerakzeptanzwerte in Real-Versuchen in Deutschland und im Ausland. Feldversuche, bei denen repräsentativ ausgewählte Testnutzer Mobile TV ausprobieren können, hätten immer wieder die hohe Nutzerakzeptanz und Zahlungsbereitschaft bestätigt. Die Attraktivität des Dienstes werde erst tatsächlich messbar, wenn das kommerzielle Produkt auch am Markt verfügbar ist, betonte Studienautor Michael Schmid. Schließlich habe bei der SMS vorab auch niemand gedacht, dass sie zum Massenprodukt avanciert.
 
Während Kapazitäten für DMB bereits bundesweit zugewiesen wurden, befindet sich die Ausschreibung für DVB-H noch immer im Anfangsstadium. Frequenzen werden in Deutschland immer zweimal vergeben, einmal durch die Bundesnetzagentur an den technischen Sendernetzbetreiber und ein weiteres Mal durch die Landesmedienanstalten an Inhalteanbieter.

Erreicht wurde nach vielen Verzögerungen Anfang März 2007 die gemeinsame Bedarfsanmeldung aller 16 Bundesländer für DVB-H-Frequenzen bei der Bundesnetzagentur. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, private Inhalteanbieter, Mobilfunknetzbetreiber und unabhängige Plattformbetreiber können sich gleichermaßen bewerben. Das inDeutschland geltende Medienrecht lässt aber nur die Zulassung von Programmveranstaltern zu. Für Plattformanbieter wie MFD oder ein Konsortium der Mobilfunknetzbetreiber gibt es derzeit in den meisten Mediengesetzen jenseits von Versuchsklauseln keine rechtliche Basis. Erst durch Änderungen am Rund-funkstaatsvertrag könnten Plattformanbieter berücksichtigt werden.
 
Goldmedia geht davon aus, dass Mobile TV vor allem als Pay-Mobile-TV erfolgreich betrieben werdenkann. Ein solches Pay-Mobile-TV-Konzept werde ohne exklusiven, vielfältigen Content und ohne die Beteiligung der Mobilfunkprovider als Vermarkter der Produkte und Endgeräte nur schwer zu realisieren sein,meint Michael Schmid bezogen auf die Diskussionen um die Geschäftsmodelle. Internationale Erfahrungen hätten gezeigt, dass rein werbefinanzierte Geschäftsmodelle zwar die Nachfrage nach Mobile TV bei denEndkunden erhöhen, für einen kommerziellen Betreiber aber höchstens langfristig ökonomisch Sinn machen, so Schmid. [sch]

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