Berlin – Zurzeit liegt die Zahl der Handy-TV-Kunden weit unter 100 000 und DVB-H wird wohl frühestens Ende des Jahres marktreif sein.
Trotzdem prognostiziert Goldmedia für Fernsehen auf dem Handy in einer aktuellen Studie ein beachtliches Umsatzpotenzial.
Nach Auskunft des Marktforschungsinstituts könnte mobiles Fernsehen in Deutschland im Jahr 2012 einen Umsatz von 655 Millionen Euro erzielen und damit zu einem wichtigen Eckpfeiler der Medienbranche werden. Sollte die Entwicklung besser verlaufen als erwartet, sind Goldmedia zufolge in fünf Jahren sogar 900 Millionen Euro Umsatz möglich. Schlechtestenfalls rechnen die Marktforscher immer noch mit etwa 200 Millionen Euro.
Basis der Goldmedia-Prognose sind aktuelle Ergebnisse der Markt- und Nutzerforschung sowie Erfahrungen kommerzieller Angebote im Ausland. Goldmedia geht in den Analysen von einem kommerziellen Start unter Beteiligung der marktführenden Unternehmen aus dem TV- und Mobilfunkbereich bis Mitte 2008 aus und setzt voraus, dass sich die Akteure zeitnah auf ein tragfähiges Geschäftsmodell einigen. Kommt es im hochkomplexen Verfahren der Frequenz- und Kapazitätsvergabe für Handy-TV in Deutschland jedoch zu weiteren Verzögerungen, würde auch die Umsatzentwicklung entsprechend gebremst.
Auch in einem von Free-TV geprägten deutschen Fernsehmarkt sieht Goldmedia reelle Chancen, für mobiles Fernsehen ein Pay-TV-Geschäftsmodell zu etablieren. Anders als im Internet oder im klassischen Fernsehen ist der Mobilfunknutzer nämlich gewohnt, für Dienste zu zahlen. Befragungen im Rahmen von Feldversuchen hatten ergeben, dass es für Handy-TV in Deutschland eine hohe Zahlungsbereitschaft von durchschnittlich 7,50 Euro pro Monat gibt. [mg]
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