Berlin – In den nächsten Tagen wird die Entscheidung derBundesnetzagentur und der Landesmedienanstalten für die Vergabe derBetreiberlizenzen des Digital Video Broadcasting-Handhelds (DVB-H-)Netzes erwartet.
Nach der anfänglichen Euphorie über das Geschäftspotenzial ist inzwischen eher Ernüchterung im Markt festzustellen. Diese resultiert aus den immer noch weit voneinander entfernten Vorstellungen über die Verteilung von Chancen und Risiken zwischen den einzelnen Parteien. Nach Einschätzung von Capgemini Consulting wird es deshalb in der Anfangsphase nur zu einem sehr zögerlichen Aufbau des mobilen Fernsehens in Deutschland kommen.
Berechnungen des Beratungsunternehmens ergeben ein Marktpotenzial für Mobile-TV in Deutschland von drei Millionen Nutzern und 180 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2012.
Bisherige Studien gehen von neun bis zwölf Millionen Mobile-TV-Kunden bis zum Jahr 2012 aus. Angesichts einer langwierigen Aufbauphase, der derzeit noch geringen Verfügbarkeit von tauglichen Endgeräten und der notwendigen Kooperation von Mobilfunknetzbetreibern, DVB-H-Netzbetreiber und Inhaltelieferanten wie den Fernsehsendern ist jedoch ein Erreichen der wirtschaftlichen Mindestgröße von drei Millionen Nutzern bis 2012 das realistischere Szenario. Abhängig vom durchschnittlichen Umsatz pro Nutzer ist damit die Gewinnschwelle in etwa vier bis fünf Jahren erreichbar.
Der Umsatz im Jahr 2012 würde unter den gemachten Annahmen 180 Millionen Euro betragen, hieß es weiter. Primäre Quelle dafür stellen nach Capgemini Consulting in der Anlaufphase die Abonnement-Gebühren mit einem Anteil von etwa 80 Prozent dar. Rentabel könnten die Angebote allerdings erst durch Zusatzerlöse aus Werbung, On-Demand-Diensten oder Shopping-Angebote betrieben werden. [sch]
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