Studie stellt aktuelle TV-Programmtrends vor

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Berlin – Das französische Forschungsinstitut Médiamétrie und die Berliner Medienberatung Goldmedia stellten ihre Studie „International TV Trends-Fall 2004“ vor, die umfangreiches Daten- und Faktenmaterial über aktuelle TV-Trends in neun führenden TV-Nationen bündelt.

Die aktuelle Studie analysiert Programmneuheiten von Anfang September bis Ende Oktober 2004 und zählt in Australien, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Italien, Niederlande, Schweden, Spanien und den USA insgesamt 492 neue Sendungen (ausgenommen Sport- und Newssendungen sowie TV-und Kinofilme).

Fernsehen ist heute multifunktional: Es ist Ratgeber und Freizeitvergnügen zugleich. Fernsehen macht es möglich, per Fernbedienung der Realität zu entfliehen und in eine andere Welt einzutauchen. Es verwandelt sich auf Knopfdruck zur „Wohlfühloase“. Fernsehen verliert mehr und mehr die Rolle eines stillen Begleiters, mischt sich stärker ein, nimmt aktiver am Leben der Menschen teil. Die Zuschauer sind dabei für alle nur denkbaren Themen zu begeistern, ob sie nun ihren Alltag, das Aussehen, Bildung und Erziehung oder die Gesundheit betreffen. Entscheidend ist, dass die Shows es schaffen, sich nachhaltig ins Alltagsleben der TV-Zuschauer „einzunisten“. Was im Winter 2004 an neuen Programmen auftaucht, bestätigt den Trend: Sendungen, die auf Veränderungen und Verwandlungen im großen Stil setzen (Make Over Shows), sind beliebt. Hier wird verändert, was änderbar ist: das Aussehen, die Wohnung, der Job, oder gleich die ganze Familie.
 
Wohin man auch schaut: Fachexperten und Spezialisten aller Art geben ihr Wissen zum Besten. Der TV-Coach wird zum „Helfer der Nation“, ob er nun Sportler, Babysitter oder Spezialist für Heimwerken ist. Er zeigt, wie man es macht und richtig anpackt. Beispiele dafür gibt es massenhaft: „The Next Great Champ“ auf FOX in den USA (Wie wird man ein neuer Muhammad Ali?); „Campioni Il sogno“ auf Italia 1 in Italien (Wie wird man ein neuer Zidane?); „Fat Nation, the Big Challange“ auf BBC1 in Großbritannien (Wie kann man sich gesünder ernähren?); „Too posh to wash“ auf Channel 4 in Großbritannien (Wie wird man sauberer?) oder eben die „Supernanny“ auf RTL. Die Adaption des britischen Konzepts ist auch in Deutschland wohlbekannt. Eltern soll geholfen werden, Probleme mit ihren Kindern zu bewältigen und ihre „kleinen Monster“ besser unter Kontrolle zu bekommen.
 
Familienaffine Themen sind nach wie vor beliebt. Im Bereich Family-Drama sind allerdings zwei neue Trends zu beobachten. Zum einen gibt es zunehmend mehr Sendungen, die sich ausgiebig mit Teenagern und deren Wünschen und Träumen beschäftigen, wie z.B. „Ma Terminale“ auf M6 in Frankreich. Andere Sendungen rücken die über 30jährigen in den Mittelpunkt, ob sie noch Single oder schon verheiratet sind, z.B. in „Burn it“ auf Ned 2 in den Niederlanden.
 
Ungeachtet der Tatsache, dass Genre-Grenzen zunehmend verwischen, ist ein Trend nicht zu übersehen: es gibt immer mehr Sendungen, die Bildungselemente einbauen. Auch Unterhaltungsshows adaptieren gern Informatives. Besonders beliebt sind dabei Themen aus längst vergangenen Epochen oder über große Persönlichkeiten der Geschichte.
 
Und noch ein anderer Trend ist zu beobachten. Die Faszination für Vergangenes bleibt nicht auf das Genre „Documentaries“ beschränkt. Sendungen mit spektakulären und über Jahre oder Jahrzehnte ungelösten Kriminalfällen sind wieder stärker im Kommen. Ein Beispiel dafür ist „Sensing murders“ auf Network 10 in Australien. [lf]

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