Tatort: Wissenswertes zu 30 Jahre Lena Odenthal

Wer alle "Tatorte" mit Ulrike Folkerts alias Lena Odenthal gucken möchte, müsste mehr als vier Tage vor dem Fernseher sitzen. Zum 30. Jubiläum der dienstältesten "Tatort"-Kommissarin eine Sammlung interessanter Fakten.

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Ulrike Folkerts; © SWR/Alexander Kluge
© SWR/Alexander Kluge

Der SWR und die ARD begehen 30 Jahre „Tatort“ mit Ulrike Folkerts als Lena Odenthal. Der erste Film mit ihr – „Die Neue“ – lief am 29. Oktober 1989. Odenthal ist die dienstälteste „Tatort“-Kommissarin, was Jahre angeht.

Bei den Episoden zählen die beiden Münchner Ermittler Batic und Leitmayr (Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl) mehr Fälle. Anlässlich des Jubiläums-„Tatorts“ mit dem Titel „Die Pfalz von oben“ heute um 20.15 Uhr hier eine Auswahl interessanter Fakten zu den Odenthal-Krimis, die der Experte François Werner von „Tatort-Fundus.de“ zusammengetragen hat:

  • 30 Jahre Lena Odenthal sind 70 Krimis der „Tatort“-Reihe mit einer Spielzeit von 102 Stunden, 54 Minuten und 39 Sekunden. Anders ausgedrückt: 4,3 Tage Ludwigshafen-„Tatort“ nonstop.
  • An den 70 Folgen waren 42 unterschiedliche Drehbuchautoren und 40 Regisseure beteiligt. Die meisten Drehbücher schrieb Harald Göckeritz (neun), die meisten Folgen inszenierte Thomas Bohn (sieben).
  • Am häufigsten liefen neue Odenthal-„Tatorte“ im Oktober – 12 Mal. Am seltensten liefen Ludwigshafen-Premieren dagegen im Juni (2 Mal), bevor es ab Mitte der 2000er Jahre eine „Tatort“-Sommerpause gab.
  • Mordopfer, Jogging-Szenen und Ermittlungen am Rheinufer werden oft nicht in Ludwigshafen gedreht, sondern von Mannheim aus auf der anderen Rheinseite. So ist die typische Silhouette von Ludwigshafen besser zu sehen.
  • Was digitale Innovationen angeht, war der Odenthal stets vorne dabei: 1997 stellte der damalige Südwestfunk für den Film „Nahkampf“ ARD-weit die ersten Webseiten zu einer „Tatort“-Folge online.
  • Komplett zum Ermittler befördert wurde der Zuschauer 2012 im Rahmen von „Tatort Plus“. Bei der unaufgelösten Episode „Der Wald steht schwarz und schweiget“ konnten Zuschauer im Nachgang im Internet mit zahlreichen Hinweis-Videos und der Ermittlungsakte den Fall lösen.
  • Odenthal ermittelte auch mal im Ausland: in der Folge „Romeo und Julia“ reiste sie nach Imperia an der ligurischen Küste in Italien, bei „Maleficius“ (2019) in die belgische Hauptstadt Brüssel. Der Fall „Kalte Herzen“ (2000) führte sie nach Hollywood. Das dramatische Finale mit großem Hollywood-Schriftzug wurde aber nicht in den USA gedreht, sondern mit einem Nachbau auf dem Hungerberg in Baden-Baden.
  • Im Fall „Im Abseits“ (2011) war echte Fußballprominenz zu sehen. Als Funktionäre des fiktiven FC Eppstein traten zum Beispiel Bundestrainer Jogi Löw, der damalige DFB-Präsident Theo Zwanziger und Manager Oliver Bierhoff sowie Steffi Jones auf.
  • Im Fall „Tod im All“ (1997) hatten Stars wie Dietmar Schönherr („Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion“) sowie die Sängerin Nina Hagen Gastauftritte. Schönherr tauchte als toter Science-Fiction-Autor in einem Traum auf, Hagen sang von Außerirdischen und Ufos. Am Ende gab es einen Wasserturm, der sich in ein abfliegendes Ufo verwandelte.
  • In 70 Odenthal-„Tatorten“ gab es insgesamt 142 Leichen. Davon waren 62 Prozent männlich, 38 Prozent weiblich. Überdurchschnittlich viele gibt es im Jubiläums-„Tatort: Die Pfalz von oben“ – und zwar fünf. (Gregor Tholl, dpa)

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  • UlrikeFolkerts1: © SWR/Alexander Kluge

11 Kommentare im Forum

  1. Happy Anniversary, auch wenn ich noch keinen Tatort mit ihr gesehen habe. Mein letzter Tatort war noch ein Schimanski :-)
  2. Wenn ich noch einmal “Luudwichshaafen“ hör... das sagen doch nur Auswärtige von ganz weit weg. Die Stadt heißt “Luddwiggshafen“. Der Tatort wurde um Kusel gedreht, wird im Vorfeld in der Lokalpresse als “Nordpfalz-Tatort“ bezeichnet, aber laut Becker beim Blick in die Landschaft ist Frankreich angeblich nur ein paar Kilometer entfernt. Aaahja. EDIT: Kreuznacher Kennzeichen auf dem Leichenwagen. Auch ein wenig weiter weg von der frz. Grenze. Ganz toll, SWR. Da können die noch so sehr FCK-Wimpel in den Streifenwagen hängen. Auch dieser LU-Tatort wird wieder in den nächsten Tagen in der Zeitung wegen “lokaler Fehler“ zerrissen.
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