Frankfurt/Main – Wegen Exhibitionismus in drei Fällen hat das Frankfurter Amtsgericht am Donnerstag einen aus dem Fernsehen bekannten Börsenexperten zu einer Geldstrafe von 2000 Euro verurteilt.
Der 41-jährige Marcel Claus M. hatte in zwei Fällen Frauen auf dem Frankfurter Straßenstrich mit Kastrationsfantasien belästigt und sich dabei eine Schere und ein Schild mit derAufschrift „Schwanz ab“ umgehängt.
In einem weiteren Fall hatte der Wertpapieranalyst in einer stark frequentierten Frankfurter U-Bahn-Station öffentlich onaniert und ein 16-jähriges Mädchen zum Mitmachen aufgefordert. Der voll geständige M. ließ über seinen Verteidiger Ulrich Endres erklären, er bedauere die Vorfälle.
Zum Zeitpunkt der „merkwürdigen Kastrationsfantasien“ im Frühjahr 2006 habe sich der gelernte Bankkaufmann „in einer außerordentlichen Lebenskrise“ befunden. M., der auch für einen TV-Nachrichtensender als Börsenexperte tätig war, sei durch den Medienrummel vor dem Prozess aber schon genug gestraft. Die Kündigungen seien M. nach einem Zeitungsbericht am Mittwoch „nurso ins Haus geflattert“, sagte Endres.
Das Amtsgericht hielt eine Geldstrafe für angemessen, musste dabei aber noch drei Vorstrafen des Wertpapierspezialisten wegen Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung berücksichtigen. Zudem droht M. noch ein Strafbefehl wegen Trunkenheit am Steuer. Die ausgesprochene Geldstrafe setzte das Gericht zur Bewährung aus. Sie wird nicht fällig, falls sich M. einer Therapie im Frankfurter Männerzentrum unterzieht. An die gemeinnützige Einrichtung muss er darüber hinaus 800 Euro zahlen. Das Urteil ist rechtskräftig. (ddp-hes)[lf]
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