
Stiller ist Kommissar mit Faible für die Schriftstellerei. Bei den Ermittlungen zu seinem neuen Fall hilft ihm ein Satz in seinem Manuskript, den er gar nicht selbst geschrieben hat.
Mysteriöse Vorgänge im Wendland fordern das kriminalistische und psychologische Gespür des Ermittlers Jakob Stiller. Ein seltsamer Unfall, ein Toter unter einer Baumwurzel, eine unterkühlte Witwe und zwei rivalisierende Schwestern: Rätsel, wo immer man hinschaut. Es ist der fünfte Fall für den etwas schrulligen, von Ulrich Noethen gespielten Kommissar in der noch recht jungen ZDF-Reihe „Wendland“.
Stiller war Kommissar in Hamburg, wo er allerdings wegen der Veröffentlichung eines Romans in Ungnade gefallen ist. Er hatte über einen missglückten Einsatz geschrieben. Weil er sich damit nicht beliebt gemacht hat, hat er gehen müssen – und zwar ins norddeutsche Wendland, eine beschauliche Region, in der Stiller weiter fleißig auf der Schreibmaschine tippt. Ermitteln tut er natürlich auch. Mit seiner unkonventionellen Art irritiert er immer wieder seine jungen Kollegen.
Das Zweite zeigt „Wendland – Stiller und der Wolf im Schafspelz“ am Mittwoch (15. Oktober) um 20.15 Uhr. Zudem ist die Folge in der Mediathek abrufbar.
Regisseur Bruno Grass, der zusammen mit Autor Sebastian Bleyl das Drehbuch schrieb, inszeniert den kuriosen Kriminalfall vor malerischer Kulisse. Im Mittelpunkt steht weniger die Polizeidienststelle, eher die alte Villa, in der Stiller lebt.
Mit seiner Vermieterin und quasi WG-Partnerin Silke (Helene Grass) gerät Stiller in einen Clinch, weil sie ein Mehrgenerationenhaus errichten möchte. Das geht dem menschenscheuen Kommissar entschieden gegen den Strich, zumal Silke voller Tatendrang ist und sich schon mit ihrer Bekannten Laura (Anneke Kim Sarnau) Verstärkung für das Projekt geholt hat.
Gefesselt im Bauwagen
Ein seltsamer Unfall führt Stiller und sein Team zu einer männlichen Leiche. Der Mann ist – wie der Zuschauer bereits weiß – zuvor aus dem Fenster eines Bauwagens geflohen, und zwar an einen Stuhl gefesselt. Von dem Stuhl konnte er sich befreien, rannte auf der Flucht aber vor ein Auto. Nun liegt der Tote unter einer riesigen Baumwurzel vergraben.
Die Witwe des Mannes, Innenarchitektin Hanna Wagner (Sophie von Kessel), wirkt recht gefühlskalt angesichts der Todesnachricht. Hat sie selbst ihren Mann überfahren? Oder wäre das zu einfach als Lösung?
Stiller findet ein geheimes Zweithandy des Toten, in dem nur eine einzige, aber unbekannte Nummer gespeichert ist. Stiller Spürsinn ist gefordert. Dazu gehört eine gewisse Portion Misstrauen, und besonders misstrauisch macht ihn Laura, die sich nicht nur für das Mehrgenerationenhaus, sondern auch für seine Ermittlungsergebnisse interessiert.
Auch die neueste Folge der Reihe „Wendland“ ist ein unterhaltsamer Krimi, dessen Stärke in der Figur des Jakob Stiller liegt.
Von Ute Wessels, dpa / Redaktion DF: mw
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