„Werther“ und andere tödliche Liebschaften im ZDF Theaterkanal

0
62
Bild: Destina - Fotolia.com
Bild: Destina - Fotolia.com

Mainz – Der ZDF Theaterkanal zeigt im März „Werther“, den Theaterfilm von Uwe Janson.

Für eine zeitgemäße Adaption von Goethes Briefroman über eine leidenschaftliche, aber auch verzweifelte Liebe begab sich der Regisseur auf eine Entdeckungsreise: Werther liebt die Liebe, aber liebt er auch Lotte? Ist diese Liebe, die sich um sich selbst dreht, Wahn, Autismus, chaotische Spielerei, Mut oder die Liebe pur? Die Schauspielerin Hannah Herzsprung wurde unter anderem für ihre Rolle der Lotte in „Werther“ für den Spezialpreis beim Adolf-Grimme-Preis 2009 nominiert.

Liebesbeziehungen, die tödlich enden, sind das große Thema weiterer Stücke dieses Monats: Den vielleicht berühmtesten Mord der Theatergeschichte aus scheinbar enttäuschter Liebe begeht der Titelheld aus Shakespeares „Othello“. Franz Peter Wirth verfilmte 1968 die Tragödie um den arglosen Othello, der Opfer des hinterlistigen Jago wird, mit Wolfgang Reichmann in der Titelrolle und der jungen Heidelinde Weis als Desdemona.
 
In Lessings Trauerspiel „Emilia Galotti“ kann sich die bürgerliche Emilia vor dem labilen und egozentrischen Prinzen von Guastalla und seinen intriganten Machenschaften nur durch den Tod retten. Andrea Breth spürt in ihrer hoch gelobten Inszenierung am Wiener Burgtheater aus dem Jahr 2003 jeder Faser dieses feinnervigen Bühnenkrimis nach. Die sanfte Modernisierung des Stückes geht konform mit der Konzentration dieser Inszenierung. In den Hauptrollen: Johanna Wokalek, Michael König, Elisabeth Orth, Sven-Eric Bechtolf und Roland
Koch.
 
Das schaurig-rührende Märchen von der ebenso schönen wie grausamen „Turandot“ war für Puccini ein idealer Opernstoff. Im „Palau de les Arts“ in Valencia sangen 2008 unter der musikalischen Leitung von Zubin Mehta die russische Sopranistin Maria Guleghina die Turandot, Alexia Voulgaridou die Sklavin Liù und Mario Berti den Prinzen Calaf.
 
Erstmals in Zweikanalton zeigt der ZDF Theaterkanal außerdem ab März die 18-teilige kanadische Serie „Slings & Arrows“. Auch wenn nur Shakespeare auf dem Spielplan des New Burbage Festivals steht und jetzt auch im Original zu hören ist: Allüren und Affären, Ekstase und Leidenschaft, Chaos und Perfektion spielen sich on stage wie backstage ab. Mittendrin Regisseure, Sponsoren und Schauspieler – und jeder regt sich mächtig auf, ist Diva, prätentiös, kompliziert, launisch und einfach liebenswert.
 
Die Reihe „Choreografische Avantgarde“ wird mit einem Porträt der freien Berliner Compagnie Rubato fortgesetzt. Der Kontrast von Emotionalität und Abstraktion ist prägend für ihre Arbeit. Sie wählten spiegelndes und gesprungenes Glas als charakterisierendes Material ihrer Inszenierungen.
 
In einer neuen Folge der Reihe „Abgeschminkt“ stellt Johanna Schickentanz den Schauspieler Samuel Finzi vor. Nach seiner Übersiedlung von Bulgarien nach Deutschland wurde er besonders durch die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Dimiter Gotscheff bekannt, die bis heute andauert. Ein Beispiel ihrer gemeinsamen Arbeit ist Tschechows Schauspiel „Iwanow“, in dem er 2006 an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin die Titelrolle spielte – im März im Programm des ZDF Theaterkanals. [cg]

Bildquelle:

  • Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com

0 Kommentare im Forum

Alle Kommentare 0 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum