Nachdem RTL mit „Rising Star“ Anfang des Jahres eine neue Casting-Show angekündigt hat, zieht ProSieben nun nach. „Keep Your Light Shining“ heißt das Pendant der Unterföhringer und geht mit einem sehr ähnlichen Konzept samt App-Voting an den Start – nur deutlich früher und mit Take-That-Sänger Gary Barlow.
Wenn bei RTL ein neues Format aus der Traufe gehoben wird, treibt das auch immer wieder die Konkurrenten von ProSieben zum Handeln an. Im Januar hatten die Kölner bekannt gegeben, dass sie mit „Rising Star“ in diesem Jahr eine neue innovative Casting-Show ins deutsche Fernsehen bringen wollen. Nun, gut drei Monate später, legen die Unterföhringer nach. Auch ProSieben startet eine neue Musik-Show, wie der Sender am Freitag mitteilte.
Das Besondere an „Keep Your Light Shining“ sei dabei, dass pro Show neun Sänger im direkten Vergleich gegeneinander antreten. Gemeinsam mit zwei bekannten Musikgrößen stehen sie dabei auf der Bühne und singen gemeinsam einen Song. Ein Spot-Light entscheidet, welcher Kandidat wann dran ist, um das Publikum mit seiner Stimme zu überzeugen. Dafür hat er 30 Sekunden Zeit, ehe das Licht zum Nächsten wechselt
Die Zuschauer sind es auch, die über das Weiterkommen der Kandidaten entscheiden. Noch während der Performance können sie über die Leistung der einzelnen Sänger abstimmen. Zum Einsatz kommt dabei eine spezielle App, über die interessierte Zuschauer voten können. Das Ergebnis ist nach jeder Runde dann direkt live und für alle sichtbar. Der Kandidat mit den wenigsten Stimmen fliegt dann raus, ehe es in die nächste Runde geht.
Dieses internaktive Voting-Konzept ist keinesfalls neu, im Gegenteil. Wirft man einen Blick auf „Rising Star“ so fällt auf, dass sich die beiden Formate in diesem Punkt doch sehr deutlich ähneln. So kommt auch bei RTL eine App zum Einsatz, in der in Echtzeit über die Performance der Sänger geurteilt werden kann. Um zusätzlichen Druck zu erzeugen, ist der aktuelle Zwischenstand für Künstler und Publikum jederzeit sichtbar. „Keep Your Light Shining“ setzt mit dem direkten Vergleich zwar auf ein anderes Grundkonzept als die Kölner, die Parallele im Voting-Verfahren ist jedoch nicht zu übersehen.
Feedback bekommen die Kandidaten nach jeder Runde zudem von je einem nationalen und einem internationalen Star. Als Experte mit dabei ist unter anderem Take That-Sänger Gary Barlow. Barlow ist dabei schon das zweite Mitglied der Boyband, das für ProSiebenSat.1 nach Talenten fahndet. So hat der Konzern im vergangenen Sommer bereits Kollege Howard Donald verpflichtet, der als Juror bei „Got to Dance“ im Einsatz ist.
Für seine neue Show hat der Privatsender natürlich die beste Sendezeit reserviert. Der Startschuss fällt dabei am 22. Mai, also bereits in wenigen Wochen und damit noch vor der Premiere von „Rising Star“. RTL hat bisher noch kein konkretes Datum genannt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Kölner spätestens im Spätsommer mit der neuen Show beginnen müssen, da Herbst, Winter und Frühjahr bereits mit dem „Supertalent“ und „Deutschland sucht den Superstar“ besetzt sind.
Es ist übrigens keineswegs das erste Mal, das ProSieben in direkter Konkurrenz ein neues Format aus dem Boden stampft. So schickten beide Sender im vergangenen Sommer Promis durch die Wüste. Bei RTL nannte sich das Format dabei „Wild Girls“, und wurde von en Kölnern Ende Mai angekündigt. Mitte Juni zog ProSieben mit einer eigenen Wüsten-Show namens „Wild Girls“ nach, die letztlich wenige Wochen nach dem RTL-Format auf Sendung gingen. Gefloppt sind am Ende beide. Hinsichtlich der neuen Musik-Shows bleibt also abzuwarten, welcher Privatsender mit seinem Konzept mehr Erfolg bei den Zuschauern hat. [fm]
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