ZDF: „Die Geheimnisse von Luxor“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Mainz – „Noch sind nicht alle Königsgräber gefunden. Die Leute hier sind wie wahnsinnig. Sie gehen nachts in die Berge, sie kennen die Gänge und Stollen, sie graben heimlich. Viele glauben, dass Teile des Tutenchamun-Schatzes immer noch hier versteckt sind.“

Das erzählt Nubi Abdel Rassoul, der letzte Spross der berühmten Grabräuber-Dynastie aus Qurna, dem Dorf am weltberühmten Tal der Könige. Nubi betreibt heute ein Rasthaus direkt an der Straße, auf der täglich Tausende von Menschen Richtung Tal der Könige fahren, um die Gräber von Ramses und Tutenchamun zu besuchen.

Viele Geschichten und Legenden ranken sich um die Familie der Abdel Rassouls. Aber Tatsache ist, dass sie die berühmten Königsmumien, die sich heute im Museum in Kairo befinden, in einem Loch in unmittelbarer Nähe am Tal der Könige gefunden hatten. Den Erzählungen nach hatten sie dem Briten Howard Carter die Stelle gezeigt, an der er später das Grab von Tutenchamun fand. Bis heute glauben viele, dass die Abdel Rassouls alle Geheimnisse des Tales kennen.
 
Die Faszination Ägyptens ist weltweit ungebrochen. Luxor und das Tal der Könige sind dabei ein Muss für jeden Ägyptenbesucher. Täglich sind es Zehntausende, die die Pharaonengräber besuchen. Viele Königsgräber müssen zeitweilig geschlossen werden, weil die herrlichen Wandmalereien durch die vielen Besucher Schaden erleiden. Mohammed ist hier aufgewachsen. Mohammed nennt sich selbst einen Künstler. Er kann pharaonische Kunstwerke so täuschend echt nachmachen, dass man ihn schon vor Gericht stellte, weil die Polizei glaubte, seine Kopien seien echte Stücke.
 
Mohammed ist außerdem ein erfolgreicher Touristikunternehmer. Ihm gehört eine Dahabeya, ein historisches Zweimast-Segelschiff, mit der man den Nil von Luxor bis Assuan hinauffahren kann. „Hier in Luxor ist das Zentrum des Universums“, sagt Mohammed im Brustton tiefster Überzeugung. „Von hier aus hat sich die Kultur über die ganze Welt verbreitet. Und wir sind die Nachfahren der Pharaonen, wir tragen ihr Erbe in uns und bewahren es bis heute.“
 
Die Menschen in den Dörfern leben mit und von den Touristen. Und dennoch sind sie den Fremden gegenüber eher verschlossen. In dieser Gegend wird bis heute die Blutrache praktiziert, treffen sich Frauen zu geheimnisvollen Beschwörungsritualen, sind die Schlangenfänger unterwegs, um mit ihren Zauberformeln die giftigen Kobras einzufangen.
 
Dietmar Ossenberg, der das Tal der Könige in den vergangenen Jahren immer wieder besucht hat, versucht zu ergründen, warum der Mythos des Tals der Könige noch immer Millionen anzieht. In seiner Reportage „Die Geheimnisse von Luxor“ zeigt er außerdem die geheimnisvolle und mystische Welt direkt neben den bekannten Touristenpfaden. Dort wird deutlich, dass die pharaonischen Traditionen in Luxor die Jahrtausende überdauert haben.
 
Das ZDF zeigt die Sendung am 29. Dezember um 19.25 Uhr. [mw]

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