Mainz – Aufgabe des Kinderkanals (KI.KA) sei es, für die digitale Zukunft eine Strategie zu entwerfen, die den öffentlich-rechtlichen Auftrag und die Interesse der Kinder berücksichtigt und zugleich den Kindern Möglichkeiten bietet, mitzumachen, sich auszutauschen und spielerisch mit Inhalten umzugehen, so der ZDF Intendant.
„Kinder kennen keine Welt ohne Handy und Internet. Viele können eine Maus bedienen, bevor sie Lesen und Schreiben gelernt haben“. Mit diesen Stichworten beschrieb ZDF-Intendant Markus Schächter vor dem ZDF-Fernsehrat in Bremen den bevorstehenden Weg des Kinderkanals in die Digitalisierung.
Zehn Jahre nach seiner Gründung dürfe der Kinderkanal nicht von technologischen Entwicklungen abgekoppelt werden, sondern müsse auf allen Plattformen vertreten sein. Schächter: „Der Kinderkanal von ZDF und ARD leistet einen Beitrag zur Förderung der Medienkompetenz. Er hilft den Kindern, neue Medien zu verstehen und sich im Umgang damit zu erproben. Die Angebote des KI.KA in der digitalen Welt sind Programm begleitend, mehr noch, sie sind Kinder begleitend“.
Mit dem Kinderkanal beginne öffentlich-rechtliche Informationskompetenz bereits im Kinderfernsehen, sagte Schächter. Kein anderer Kindersender sende so viele Informationsprogramme wie der KI.KA. Mit einem Anteil von knapp 20 Prozent am Programm zeige der Kinderkanal soviel Informationssendungen wie die private Konkurrenz Werbung. Die Unterschiede seien aber auch im fiktionalen Programm offenkundig. Mit in Deutschland produzierten Realserien bilde der KI.KA die Lebenswirklichkeit der Kinder in ihrer Heimat ab.Im Programmangebot der kommerziellen Kindersender suche man deutsche Realserien indessen vergeblich.
Besonders wichtig sei dem Kinderkanal seine Rolle als Ansprechpartner der Kinder. Interaktion sei hier kein Beiwerk, „sondern elementarer Programmbestandteil“, erläuterte der ZDF-Intendant. Zuschauerpost, die Nutzung der Telefonleitungen für Call-Ins, Online-Abstimmungen und die Einbindung von E-Mails seien für die KI.KA-Zuschauer eine Selbstverständlichkeit.
Seit Juni 2007 wird das KI.KA-Programm live ins Internet gestreamt. In einem Pilotprojekt, das zunächst für die Dauer eines Jahres angelegt ist, baut der KI.KA außerdem ein Portal mit dem Arbeitstitel KI.KAplus auf. Ziel ist, Kindern ihre Lieblingssendungen unabhängig von der Ausstrahlungszeit anzubieten, was zum Teil unmittelbar auf KI.KA.de, zum Teil aber auch durch Verlinkung auf dasKinderangebot des ZDF auf zdf.de/tivi.de ermöglicht werden soll. Über einen Video-Upload können Kinder ferner ihre eigen produzierten Filmean den Sender schicken und das Programm mit gestalten. Die neue Technologie soll es Kindern ermöglichen, in einem kindergerechten Umfeld in die Rolle eines Produzenten zu schlüpfen und Erfahrungen inder Mediengestaltung zu sammeln.
NEMO hat die Kinderkanäle näher beleuchtet: Mehr dazu im Familienteil von NEMO, dem Magazin für die ganze Welt des Entertainments. Hier gehts zu „Kinder-TV unter der Lupe“. [sch]
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