ZDF Neo baut Programm um

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Bild: Destina - Fotolia.com
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ZDF Neo hat, anlässlich seines 1. Geburtstages, die Umstrukturierung seines Programms angekündigt. Wie ZDF-Neo-Chef Norbert Himmler ankündigte, sind zudem neue Serien und Shows geplant.

So gab Himmler in einem „DWDL“-Interview einen Ausblick auf das Programm im zweiten Sendejahr. Bislang wurde horizontal programmiert – also jeden Abend zur gleichen Zeit das gleiche Genre. Das soll geändert werden. „Wir denken darüber nach, uns stärker vertikal aufzustellen und die Abende thematisch zu sortieren“, erklärte Himmler. „Vorstellbar sind zum Beispiel große Dokumentationsabende zu spannenden Themen oder ein britischer Abend mit ‚Inspector Lynley‘ und ‚Inspector Barnaby‘. Wir müssen stärker daran setzen, die Zuschauer an einem Tag zu halten als zu versuchen, sie jeden Tag wieder zur gleichen Uhrzeit zu gewinnen.“

Das soll inhaltlich mit neu eingekauften Serien wie dem US-Erfolg „Mad Men“, der kanadischen Sitcom „Being Erica“ und der britischen Serie „The Prisoner“ gelingen. Aber der wichtigste Schwerpunkt sollen auch künftig die Eigenproduktionen bilden. „Daher werden wir die Eigenproduktionen sogar ausbauen, nicht nur im Factual Entertainment-Bereich“, erklärte der ZDF-Neo-Chef. Diese sollen künftig auch einen Platz in der Primetime finden und nicht mehr am Vorabend versendet werden. Dort plant Himmler ein tägliches Wissens-Quiz.

Höhepunkt der Eigenproduktionen soll ein neuer Late-Talk werden, der erstmals am 9. Dezember läuft und im kommenden Jahr voraussichtlich immer donnerstags um 22.30 Uhr zu sehen sein wird. Gastgeber ist Benjamin von Stuckrad-Barre. „Ergänzt wird er durch die beiden Journalisten Hans-Hermann Tiedje und Hajo Schumacher, die wie Waldorf & Statler oben auf einem seitlich an der Bühne eingerichteten Balkon sitzen und immer wieder Kommentare zu dem Geschehen unten auf der Bühne abgeben“, so Himmler. Kommentare zum Geschehen bei ZDF Neo gab es seit dem Sendestart ebenfalls zahlreich, besonders kritische von den Privatsendern.

„Mir ist jede Kritik recht, weil sie zeigt, dass ZDF Neo auch in jeder Hinsicht ernst genommen wird“, erklärte Norbert Himmler zunächst mit gewohnter ZDF-Diplomatie und setzte doch nach: „Die Privatsender erkennen das Potential und auch die Qualität mit der wir das machen und fürchten deshalb ZDF Neo und dessen Entwicklung trotz der noch recht kleinen Zuschauerzahlen.“ In jedem Fall kritisieren die Privatsender immer wieder die neue Konkurrenz und die Kosten des jungen Kanals, der am 1. November 2009 aus dem ZDFDokukanal hervorging. Himmler lässt das nicht gelten: „ZDF Neo kostet den Gebührenzahler keinen Cent mehr und wird ihn auch in Zukunft keinen Cent mehr kosten, weil der Sender aus den eigenen Mitteln des Haupthauses finanziert wird.“ [mg]

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