ZDF: „Stauffenberg – Die wahre Geschichte“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Mainz – Er war ein mutiger und einsamer Verschwörer gegen Hitler,angetrieben von der rastlosen Stimme seines Gewissens.

Am 20. Juli 1944 platzierte Claus Schenk Graf von Stauffenberg eine Bombe in der
Besprechungsbaracke des Führerhauptquartiers. Der versuchte Tyrannenmord war Endpunkt und Konsequenz einer persönlichen Entwicklung, die Jahre zuvor begonnen hatte. Der Weg Stauffenbergs vom loyalen Offizier Hitlers zum Attentäter steht im Zentrum des ZDF-Dokudramas „Stauffenberg – Die wahre Geschichte“.

Der Zweiteiler zeichnet ein facettenreiches und authentisches Bild jenes Mannes, der als Schlüsselfigur des deutschen Widerstands gegen das Hitler-Regime gilt. Als historische Figur ist er längst zum Symbol geworden – selbst Hollywood hat sich nun seiner Geschichte angenommen.
 
Im Januar 2009 kommt der schon im Vorfeld vieldiskutierte Film „Operation Walküre“ mit Tom Cruise in der Rolle Stauffenbergs in die deutschen Kinos. Eine historisch fundierte deutsche Perspektive auf die Person Stauffenbergs ermöglicht die ZDF-Produktion. Die filmisch-biografische Annäherung entwirft ein Psychogramm Stauffenbergs und zeigt, wie er als Mensch war, als Familienvater und Soldat – und wie er den Weg in den Widerstand fand.
 
In dem aufwändigen Dokudrama kommen Zeitzeugen zu Wort, die über Stauffenbergs Leben berichten können – es erinnern sich seine Kinder, Familienfreunde und Weggefährten. Darunter auch der letzte lebende Mitverschwörer, der an der Seite Stauffenbergs den 20. Juli erlebte: Ewald von Kleist. Die persönlichen Erinnerungen, ebenso wie die Einordnungen von Historikern, machen im ersten Teil der ZDF-Produktion deutlich, dass Stauffenbergs Weg in den Widerstand nicht vorbestimmt war: 1933, als Hitler die ihm übergebene Macht ergriff, begrüßte der junge Offizier Stauffenberg die Aufrüstung – verhieß sie doch ihm und seinen Kameraden eine strahlende Zukunft.
 
Später war er fasziniert von Hitlers Erfolgen, doch sein Gefolgsmann wurde er nicht. Der Graf war deutsch-national, nie Nazi. Als Hitler 1939 die so genannte Rest-Tschechei zerschlug, prophezeite der junge Offizier: „Der Narr macht Krieg!“ und dachte an „Umsturz“. Doch erst der Vernichtungskrieg in der Sowjetunion trieb Stauffenberg zum Äußersten: 1942 sprach er zum ersten Mal davon, dass es nur einen Weg gebe, um Hitler Einhalt zu gebieten: ihn zu töten.
 
Am 13. Januar 2009 um 20.15 Uhr strahlt das ZDF die Sendung „Stauffenberg – Die wahre Geschichte“,“1. Der Attentäter“ mit Guido Knopp aus. Der zweite Teil, „Das Attentat“ wird am 20. Januar 2009 um 20.15 Uhr gezeigt. [mw]

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3 Kommentare im Forum

  1. AW: ZDF: "Stauffenberg - Die wahre Geschichte" Claus Schenk Graf von Stauffenberg in einem Brief an seine Frau Nina aus dem besetzten Polen, 1939 Es darf gerne spekuliert werden, wie seine Einstellung wohl 1944 ausgesehen hätte, hätte Hitler mit seinen barbarischen Feldzügen die gewünschten Erfolge gehabt. Ich kann es beim besten Willen nicht verstehen, warum solche Leute heute noch ein mediales Denkmal gesetzt bekommen, während viele Menschen, die schon seit 1933 aktiven Widerstand geleistet haben und dafür dem KZ oder gar dem Schafott überstellt wurden, unerwähnt und vergessen bleiben. Aber in einer Bundesrepublik, in der es nach dem Krieg auch viele Nazijuristen wieder zu lukrativen Posten gebracht haben, in der Bundeswehrkasernen immer noch Namen von Wehrmachtsangehörigen tragen, ist das sicher nicht weiter verwunderlich. Als ob es nicht genügend geeignete Kandidaten für dererlei Ehrungen geben würde. Stauffenberg hat diesen Hype definitiv nicht verdient.
  2. AW: ZDF: "Stauffenberg - Die wahre Geschichte" Ich denke auch, dass im Falle Staufenberg zu Unrecht Personenkult betrieben wird. Ich finde auch die Doppelmoral in Bezug auf das NS-Regime schädlich. Einerseits wurden Nazi-Grössen weiter in Politik und Justiz beschäftigt, andererseits dann die heutige, ich formuliere es mal vorsichtig, schwierige Haltung zum Thema Israel, wo ja jede Kritik sofort im Keim erstickt wird und man bei einer kritischen Äusserung sofort als Antisemit oder Rechts abgestempelt wird.
  3. AW: ZDF: "Stauffenberg - Die wahre Geschichte" Rudimentäre Geschichtskenntnis Kinder lehrt man, dass man erst nachdenken soll und dann reden, bei meinen zwei Vorrednern wohl so nicht geschehen. Ich rate beiden Herren sich mit dem Thema näher zu befassen und nicht mit der heute noch deutlich nachwirkenden Propaganda des Nazi-Regimes zu arbeiten. Dass diese noch nachwirkt zeigt sich an ihren Antworten. Es ist sehr bedauerlich, dass mit einem Wissen von heute die Taten von früher bewertet werden. Auch hierzu ein Sprichwort: "Hinterher ist man immer klüger". Wollen hoffen die Herren machen keine Fehler in ihrem Leben. Stauffenberg hat seine eingesehen und für die Wiedergutmachung sogar mit dem Leben bezahlt. Ein hoher Preis, oder ?
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