Mainz – Wie viel Wahrheit steckt tatsächlich in der oskarprämierten Al-Gore-Dokumentation „Eine unbequeme Wahrheit“? Diese Frage stellt sich die ZDF-Dokumentation „Pinguine, Pop und Politik“.
Der Film von Carola Lichtenberg, der am Donnerstag um 0.10 Uhr im ZDF ausgestrahlt wird, enthält neben Film- und Konzertausschnitten zahlreiche, zum Teil sehr persönliche Interviews, die die Autorin mit Al Gore geführt hat. Darüber hinaus werden die Aktivitäten des vergangenen Jahres aber auch kritisch kommentiert.
Zu Wort kommen unter anderen der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer, der Klimaforscher Mojib Latif und die amerikanische Wirtschaftsjournalistin Ellen McGirt. Die genannten Experten begrüßen grundsätzlich die Klimaschutzkampagne von Al Gore. Weggefährte Klaus Töpfer ist überzeugt, dass die Zeit für den Bewusstseinswandel erst jetzt gekommen und Al Gores Methoden richtig sind: „Wir müssen die Menschen da erreichen, wo sie sind. Und Stars und diese Musik und die Menschen, die sie überbringen, die erreichen ganz andere als die wissenschaftlichen Analysen vom Abschmelzen des Poleises. Und das macht Al Gore einfach hervorragend.“
Auch der deutsche Klimaforscher Mojib Latif, Professor am Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel, bewertet es positiv, dass Al Gore mit seinem Film so viele Menschen erreiche, wenngleich er wissenschaftlich zu beanstanden sei: „In seinem Film wird Hurrikan Kathrina so dargestellt, als ob er eine Folge des Klimawandels sei. Das kann man prinzipiell nicht machen; denn man kann nicht einzelne Wetterelemente hernehmen und sagen, die sind jetzt auf die globale Erwärmung zurückzuführen.“
Die amerikanische Wirtschaftsjournalistin Ellen McGirt analysiert die Klimaschutzkampagne aus wirtschaftlicher Sicht. Sie weist darauf hin, dass „Live Earth“ für die Sponsoren vor allem deshalb so interessant war, weil sie mit einem Schlag zwei Milliarden Zuschauer erreichen konnten. Auch Al Gore selbst habe sich innerhalb von drei Jahren mit dem Thema Klimaschutz ein Imperium von 100 Millionen US-Dollar aufgebaut. „Er ist jetzt reicher und hat mehr Einfluss als in seiner Zeit als Vizepräsident“, so das Fazit der Journalistin. [lf]
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