
Das neue Gaming-Handheld ROG Xbox Ally X kostet in der leistungsstärksten Variante satte 900 Euro und der Game-Pass-Abo-Dienst kommt Day-1-Spieler jetzt noch teurer zu stehen.
Die positive Nachricht: Durch eine komplette Neuregelung des Game-Pass-Abo-Dienstes erlaubt es Microsoft ab sofort, dass auch im günstigsten Abo „Essential“ die Cloud-Streaming-Funktion genutzt werden kann. Damit lassen sich Games ohne Xbox- oder PC-Hardware beispielsweise über kompatible Smart-TVs von Samsung oder LG direkt streamen.

Zudem steht ein auf PC-Inhalte abgestimmtes Abo weiterhin zur Verfügung, wenn man keine Xbox-Konsolenambitionen hegt. Doch schon beim PC-Game-Pass-Abo zeigt sich: Microsoft erhöht die monatlichen Preise immer weiter auf nunmehr 15 Euro für das reine PC-Game-Pass-Abo.
Wer seine Xbox-Spiele ab Tag 1 im Game Pass spielen möchte, der muss sogar deutlich mehr zahlen. Sowohl im günstigen „Essential“- als auch im Standard-Abo entfällt die Möglichkeit, aktuelle Xbox-Games sofort im Game-Pass-Abo zu spielen.
Stattdessen kann es mit dem Standard-Abo, das als „Premium“-Abo vermarktet wird, bis zu zwölf Monate dauern, ehe neue Spiele nach dem Release ins Game-Pass-Angebot aufgenommen werden.

Einzig die teuerste Game-Pass-Variante „Ultimate“ garantiert, dass neue Xbox-Games ab Tag 1 im Game-Pass-Abo verfügbar sind. Der Preisaufschlag zum alten Game Pass Ultimate: Satte 50%.
Microsoft verteidigt die Preisexplosion durch neue Boni, wie die Integration von zahlreichen Ubisoft-Games und Online-Vorteilen, doch dürfte es kaum einen Spieler geben, der sämtliche Vorteile jeden Monat tatsächlich nutzt.
Ließ das alte Game-Pass-Abo-Modell noch eine klare Unterscheidung zwischen Konsolen-, PC- und Cloud-Streaming-Nutzern zu, wirft Microsoft nun alles in einen Topf. Die gebotenen Abo-Modelle sind so breit gestreut, dass es immer schwieriger wird, diese einem speziellen Zielpublikum zu empfehlen.
Game Pass Core (alt) | Game Pass Essential (neu) | Game Pass Standard (alt) | Game Pass Premium (neu) | Game Pass Ultimate (alt) | Game Pass Ultimate (neu) | |
Online-Multiplayer | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja |
Bibliothek an Spielen | begrenzt (ca. 25 Titel) | erweitert (über 50 Titel) | volle Game-Pass-Bibliothek auf Konsole | ca. 200+ Spiele, Konsole & PC | gesamte Bibliothek (Konsole, PC, Cloud) | gesamte Bibliothek (Konsole, PC, Cloud) |
Day-One Releases | Nein | Nein | Ja | Nein (aber bis zu 12 Monate nach Release) | Ja | Ja |
Cloud Gaming | Nein | Ja, aber mit Warteschlangen | Nein | Ja, mit kürzeren Wartezeiten als bei Essential | Ja, höhere Qualität, kürzere Wartezeiten, Priorisierung | Ja, höhere Qualität, kürzere Wartezeiten, Priorisierung |
PC-Support | Nein | Ja | Nein | Ja | Ja | Ja |
Preis pro Monat | 7 Euro | 9 Euro | 13 Euro | 13 Euro | 18 Euro | 27 Euro |
Neue Xbox-Spiele ab Tag 1 im Game-Pass-Abo spielen zu können, dürfte für viele Xbox-Gamer der wichtigste Grund gewesen sein, die monatlichen Abo-Gebühren zu zahlen. Doch mit der neuen Struktur wird genau dieser Punkt zum Problem: Nur noch im neuen Ultimate-Abo sind Day-1-Veröffentlichungen geplant.
Neue Spiele wie „Hollow Knight: Silksong“ haben gezeigt, dass man für einen Kaufpreis von 20 Euro ein XXL-Spielerlebnis geboten bekommt, das mehr als 50 Stunden bestens unterhält. Mit einem monatlichen Game-Pass-Abo-Preis für die „Ultimate“-Variante von jetzt 28 Euro liegt Microsoft bereits über dem Kaufpreis eines Spiels, das die meisten Anwender mehrere Wochen lang beschäftigt.
Doch die neue Game-Pass-Abo-Struktur kommt keinesfalls überraschend, denn Microsoft verabschiedet sich immer mehr vom klassischen Xbox-Markt. Das neue Gaming-Handheld ROG Xbox Ally X ist nur der Beginn einer PC-Xbox-Verschmelzung: So soll die nächste Xbox-Generation auf Basis von Windows 11 kaum noch Unterschiede zu einem kompakten PC aufweisen.
Zugleich will Microsoft den Game-Streaming-Markt dominieren und das „Netflix für Videospiele“ werden. Mit immer schneller steigenden Preisen für Software und Hardware darf aber bezweifelt werden, dass die Nutzerzahlen in den nächsten Jahren in ungeahnte Höhen schnellen. Vielmehr stellt sich die Frage: Kann Microsofts Xbox-Gaming-Sparte langfristig eine wichtige Rolle neben Playstation, Switch und PC (Steam) spielen?