Emmerich verschenkt Theaterkulisse – jetzt doch bei Ebay?

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Aus der Traum vom eigenen Theater. Hollywood-Regisseur Roland Emmerich hat die Theater-Kulisse aus einem seiner Filme verschenkt. Doch die beschenkte Shakespeare Company kann das Präsent nicht behalten.

Die Kulisse des jüngsten Films von Hollywood-Regisseur Roland Emmerich („Independence Day“) sollte zu einem echten Theater werden. Jetzt ist der Traum aus. Das originalgetreu gestaltete Globe Theatre kommt unter den Hammer. Die Berliner Shakespeare Company kann die Umgestaltung der Kulisse nicht finanzieren und bietet sie im Internet zum Kauf an.

„Es ist die Verzweiflungstat, die mir noch bleibt“, sagt Christian Leonard, Künstlerischer Leiter des Ensembles. Mitglieder der Company waren an den Dreharbeiten von Emmerichs Shakespeare-Film „Anonymous“ beteiligt, der im November in die Kinos kommt. Im Anschluss schenkte der Hollywood-Regisseur dem Ensemble die Filmkulisse.

Sie steht derzeit bei den Filmstudios Babelsberg, muss dort aber wegen neuer Dreharbeiten bis Anfang August abgebaut werden. „Wir brauchen das Gelände leider“, sagte Unternehmenssprecher Eike Wolf und bestätigte einen Bericht der „Potsdamer Neuesten Nachrichten“. Mehrfach hatte das Filmstudio die Standgenehmigung verlängert. Nun aber laufen die Vorbereitungen für den neuen Film „Wolkenatlas“ mit Tom Hanks.

Die Babelsberger Kulissenbauer hatten das dreistöckige Holz-Theater dem historischen elisabethanischen Theaterbau in London nachempfunden, in dem der englische Dramatiker William Shakespeare (1564-1616) seine Stücke aufführte. Nach dem Ende der Dreharbeiten sollte das Kunstwerk zunächst „verschrottet“ werden. „Es ist üblich, dass die Kulissen zurückgebaut werden“, so Sprecher Wolf.

Doch dann entwickelten sich andere Pläne: Die Kulisse sollte nach Berlin kommen und umgebaut werden. „Rund 50 000 Euro sollten Abbau und Umzug kosten“, schilderte Leonard. Etwa 365 000 Euro waren für den Umbau veranschlagt. Bislang ließen sich die Pläne jedoch wegen fehlender Mittel nicht realisieren. Zu den Stolpersteinen gehörten auch die Standortfrage sowie Sicherheitsvorschriften. Leonard hofft aber nun doch noch auf ein gutes Ende: „Vielleicht findet sich über Ebay oder Facebook ein Shakespeare-Liebhaber, der das Projekt unterstützen mag“. [Marion van der Kraats]

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