Filmförderung: Programmkinos fordern Änderungen

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Die Betreiber der deutschen Programmkinos wollen stärker von der Förderung der deutschen Filmbranche profitieren. Anstelle der reinen Produktionsförderung von Filmen sollten die Kinos selbst stärker unterstützt werden.

Das sagte Felix Bruder, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Kino. Vorstellbar seien zum Beispiel Unterstützungen bei Marketing und Innovationen. „Es nützt ja nichts, nur tolle Filme zu produzieren“, so Bruder. Kino sei ein wichtiges Glied in der Auswertungskette und müsse entsprechend gestärkt werden. Das Förderthema soll auch auf der 11. Filmkunstmesse Leipzig erörtert werden.
 
Im vergangenen Jahr hat die bundeseigene Filmförderungsanstalt (FFA) als größter Geldgeber 55,4 Millionen Euro vergeben; davon entfielen 32,3 Millionen Euro auf die direkte Filmförderung und 7,7 Millionen Euro auf die Filmtheater. „Es geht nicht darum, aus Kinos Subventionsbetriebe zu machen“, sagte Bruder. „Die Branche muss konstruktiv nach Lösungen suchen“.

Der Appell richtet sich in erster Linie an die FFA sowie dieGesellschaften der Landesmedienförderung. „Bei der Podiumsdiskussion aufder Filmkunstmesse stellen wir die einfache Frage: ‚Wie viele Filmebraucht das Land?'“, sagte Bruder.
 
Die Kinobetreiber hätten vor allem von Januar bis März eines jedenJahres „mit unglaublich vielen Filmstarts zu kämpfen“. Ein Film könnekaum länger als zwei bis drei Wochen laufen, weil ständig neueProduktionen auf den Markt drängten. Bruder erklärte: „Wir fordern eigentlich,dass man den Filmen Zeit gibt, dass man sie pflegt“. Sinnvoll wäre ausseiner Sicht auch ein späterer Termin für die Verleihung des deutschenFilmpreises, der bislang kurz nach der Berlinale und derOscar-Verleihung mit zur Terminhäufung beitrage. „Von April bis Junikommen nur noch wenige Filme mit Potenzial“, sagte Bruder.
 
Die Filmkunstmesse Leipzig versteht sich als wichtigster Branchentrefffür die Arthouse-Kinobetreiber in Deutschland. Die Programmkinos nehmenmit bundesweit 526 Leinwänden einen Marktanteil von elf Prozent ein. DieKinobetreiber sind in der Arbeitsgemeinschaft Kino, Gilde deutscherFilmkunsttheater, organisiert. [dpa/js]

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