Fußball-EM im TV: Was tun an spielfreien Tagen?

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Nach 13 Tagen Dauer-Fußball zur EM in der Glotze stehen ab Donnerstag zwei spielfreie Tage an. Doch was soll der gemeine Zuschauer mit so viel Zeit machen, wenn die Fussball-EM im Fernsehen aussetzt?

Der Fußballvirus grassiert. Jeden Tag läuft die Glotze, 13 Tage lang Fußball am Stück. Und nun reißt einen der kalte Entzug brutal in die Realität zurück: Spielpause, ganze zwei Tage lang zwischen Vorrunde und Achtelfinale – und plötzlich sehen alle Rot statt Grün. Was tun bis zum nächsten Anpfiff?
 
Vorbereiten: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, es gibt viel zu tun: Das Auto für den nächsten Korso putzen. Den Biervorrat aufstocken. Die örtliche Chorgruppe mit Fangesängen belästigen. Das Trikot waschen, den Grill herrichten und beim Nachbarn schon mal für die nächste Ruhestörung zu Kreuze kriechen. Und natürlich sind Körperpflege und Nahrungsaufnahme zwischendurch auch selten fehl am Platz.

Selbst Fußball spielen: Nein, der Gang von der Couch zum Kühlschrank zählt noch nicht als körperliche Ertüchtigung. Schluss mit dem Passivsport, Bewegung bringt Abwechslung! „Es soll ja Zeiten gegeben haben, wo man sich mit Freunden getroffen hat, um selbst zu bolzen“, sagt der Hamburger Philipp Markhardt, der als Antwort auf den „modernen Fußball“ mit Freunden den Amateurclub HFC Falke gründete und das Buch „How to survive ohne Fußball“ schrieb. „Aber aufpassen, dass nicht jeder Messi oder Rolando sein will. Nicht, dass sich zwei streiten.“
 
Partnerschaftspflege: Wer seinen HD-Fernseher schon vertraut mit „Herbert“ anspricht, aber seinen Partner wieder siezt, der sollte dringend Zeit in seine Beziehung investieren. „Das ist die ideale Zeit, mal was mit der Freundin oder Frau zu machen“, sagt auch Markhardt. Die EM kann zum echten Stresstest für die Liebe werden. Egal ob Candle-Light-Dinner, ein Strauß roter Rosen oder ein Kurzurlaub in Holland, wo man derzeit ja eher weniger von euphorischen Fußballfans belästigt wird: „Gut Wetter machen lohnt sich immer. Sowas kann sich sehr positiv auswirken, wenn man beim nächsten Mal etwas angeschossen nach Hause kommt.“
 
Shoppen: Die Schwarz-Rot-Gold-Blumenkette wurde in der Public-Viewing-Ekstase zerfetzt, die Vuvuzela röchelt schon und bei der Deutschlandschminke ist das Gelb fast leer? Endlich Zeit zum Einkaufen! Vielleicht kommt man sogar noch an begehrte Karten fürs Turnier in Frankreich. „Man hat ja zwei Tage Zeit, um das Internet zu durchforsten“, sagt Philipp Markhardt.
 
Kultur: Auch abseits des heimischen Fernsehers hat der Sommer einiges zu bieten. „Es gibt Festivals, Landesgartenschauen, bestimmte Ausstellungsformate“, sagt Sarah Lopau vom Deutschen Tourismusverband. Besonders an spielfreien Tagen könnte es Angebote geben. „Vielleicht entdeckt der ein oder andere eine Marktlücke da.“
 
Ausruhen: Zahllose Fangesänge haben die Stimmbänder ausgeleiert? Bei jedem Spiel fließt das Bier in Strömen? Der Blutdruck blubbert seit Tagen an der Spitze der Tabelle? Wer den Körper foult, sollte sich eine Auszeit gönnen. Füße hochlegen und Kräfte schonen für die Endrunde. „La Mannschaft“ braucht seine Fans noch! Panini-Bilder einkleben oder Ergebnisse in die Tabelle einpflegen – das ist Entspannung pur, wie Yoga im Kopf. Und bei Regenwetter ruhig nochmal „Deutschland – ein Sommermärchen“ gucken. Oder nachsehen, was die restlichen dutzenden Sender im Fernseher so zu bieten haben.
 
Arbeiten: Ach stimmt, da war ja noch was! Besonders an spielfreien Tagen sind Fleiß und Überstunden aus strategischen Gründen ratsam. „Dann kann man am Tag des Spiels früher gehen – oder am Tag danach später kommen“, sagt Markhardt. Denn das nächste Match wartet schon. [Nico Pointner/kw]

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