„Halbe Treppe“-Schöpfer bei Hamburger Filmfestival geehrt

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Zum ersten Mal haben mit Filmregisseur Andreas Dresen und seinem langjährigen Produzenten Peter Rommel am Samstagabend Preisträger aus Deutschland die wichtigste Ehrung des Hamburger Filmfests erhalten.

DasDuo, das seit rund 20 Jahren zusammen arbeitet und gemeinsam Filme wie „Sommer vorm Balkon“ und „Halbe Treppe“ auf die Leinwand brachte, nahm den Douglas-Sirk-Preis entgegen. Es sei für ihn das Schönste, die Auszeichnung zusammen mit seinem Produzenten und Freund zu bekommen, sagte Dresen. „Wir haben viele sehr schwierige Produktionen miteinander gemacht“ , meinte der 48-Jährige. „Mit ihm kann man Film noch als etwas begreifen, was es selten ist: als ein Abenteuer“. Meistens werde diese Branche nur noch als Industrie verstanden. „Aber es ist wirklich ein Abenteuer, kleine, waghalsige Produktionen zu machen“.

Die Laudatio auf das Ost-West-Erfolgsgespann – Dresen kam in Gera auf die Welt, Rommel in Stuttgart – hielt bei der Verleihung im Cinemaxx-Kino in der Innenstadt Joachim Gauck, ehemaliger DDR-Bürgerrechtler und früherer Leiter der Stasi-Unterlagen-Behörde. Er würdigte insbesondere das neue Werk der beiden Filmemacher: „Halt auf freier Strecke“ – ein Drama über einen Mann, der an einem Hirntumor erkrankt und vom Familienoberhaupt zum Pflegefall wird. Der Streifen kommt am 17. November in die Kinos.
 
Als „mutig“ lobte Gauck den Film, den das Filmfest gleich im Anschluss an die Preisverleihung vorstellte. „Dass er hier so prominent platziert wird, ist für unsere deutsche cineastische Kultur ein Hoffnungszeichen“, betonte Gauck. „Dass wir in diesem Klima von Trivialisierung und Banalisierung der öffentlichen Diskurse, auch der Infantilisierung und der ständigen Suche nach einem neuen Comedian, so ernsthaften Themen in einem Kinofilm begegnen dürfen, ist großartig“.
 
Mit dem Douglas-Sirk-Preis ehrt das Filmfest an der Elbe jährlich Verdienste um die Filmkultur. Die Auszeichnung erinnert an den Hamburger Regisseur Hans Detlef Sierck, der sich in Hollywood in Douglas Sirk umbenannte. Die undotierte Ehrung wird seit 1995 vergeben und ging bereits an Prominente wie Clint Eastwood, Jodie Foster und Gérard Depardieu. [dpa]

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