Hollywood trauert: Schauspieler Robin Williams ist tot

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Hollywood hat einen seiner größten Spaßmacher verloren: Robin Williams, der für seine Darbietung in „Good Will Hunting“ mit dem Oscar belohnt wurde, ist tot. Der Schauspieler hat sich offenbar das Leben genommen.

Er war einer der bekanntesten und beliebtesten Hollywoodstars, der unfassbar wandlungsreich und dennoch immer wiedererkennbar war: Robin Williams, der Oscar-Preisträger, der Außerirdische, Kindermädchen, Lehrer, Soldaten, Präsidenten, Bettler, Ärzte und vieles anderes mehr immer ein bisschen verrückt spielte, ist tot. Der 63-Jährige nahm sich offenbar das Leben.
 
„Heute Morgen habe ich meinen Ehemann und meinen besten Freund verloren und die Welt einen ihrer beliebtesten Schauspieler und liebenswürdigsten Menschen“, schrieb Williams Frau Susan Schneider am Montag. „Mein Herz ist völlig gebrochen.“ Er war mit der Grafikdesignerin seit Oktober 2011 verheiratet. Es war seine dritte Ehe.

Williams zählte zu Hollywoods wenigen Comedy-Talenten, die gleichzeitig auch Tiefgang zeigen können. Nur kurze Zeit hielt der Chicagoer an seinem Ziel fest, Politikwissenschaften zu studieren, dann setzte sich die Liebe zum Theater durch. An der berühmten Juilliard-Schauspielschule in New York lernte er sein Handwerk, an der Seite seines guten Freundes, des späteren „Superman“ Christopher Reeve.
 
Er machte immer das, was er ganz zum Anfang gemacht hatte: Stand up Comedy. Alle seine Rollen hatten einen Hauch des Kleinkünstlers, wie sie in Parks und in kleinen Clubs auftreten. Eines sehr guten Kleinkünstlers allerdings. Als er den Außerirdischen „Mork vom Ork“ spielte, machte er so viele Faxen jenseits des Drehbuchs, dass man ihm einfach leere Zeilen ließ. Das war typisch Robin. Einer der Robins.
 
Denn obwohl man den Schauspieler mit der markanten Nase und dem ebenso markanten Kinn immer wiedererkannte, war er zugleich wandlungsfähig wie wenige andere. Kein Wunder, dass er für „Good Morning, Vietnam“ (1987), „Der Club der toten Dichter“ (1989) und „König der Fischer“ (1991) dreimal für den Oscar nominiert wurde. Er bekam Hollywoods höchste Ehre 1998 schließlich ausgerechnet als Nebendarsteller und ausgerechnet für ein Drama: In „Good Will Hunting“ spielte er, bärtig und ungewohnt still, einen einfühlsamen Psychotherapeuten, der einem jungen Genie (Matt Damon) aus dem Arbeitermilieu den Weg weist.
 
Zwar nannte „Entertainment Weekly“ ihn 1997 den „lustigsten Menschen der Welt“. Doch er konnte auch anders. In „Zeit des Erwachens“ (1989) half er als Arzt einem an einer seltenen Krankheit leidenden Patienten, gespielt von Robert De Niro. Für Terry Gilliam trat er in dem Großstadtmärchen „König der Fischer“ (1991) als verrückter und belesener Obdachloser vor die Kamera. In dem Thriller „Insomnia“ unter der Regie von Christopher Nolan liefert er sich als Mörder mit einem Detektiv (Al Pacino) ein Katz-und-Maus-Spiel. In dem Psychothriller „One Hour Photo“ sorgte Williams als labiler Einzelgänger für Gänsehaut.
 
2006 bekannte sich Williams öffentlich zu seinen Alkoholproblemen, legte eine Drehpause ein und ging in Behandlung. Er sei 20 Jahre trocken gewesen, habe jetzt aber wieder mit dem Trinken begonnen, sagte er damals. Nach seinem plötzlichen Erfolg als Fernsehkomiker Ende der 70er Jahre hatte er nach eigenen Angaben reichlich Kokain und Alkohol konsumiert. 2009 musste er sich einer Herzoperation unterziehen, im Jahr zuvor war die zweite Ehe des dreifachen Vaters geplatzt.
 
Im Oktober 2011 hatte er aber wieder geheiratet, die Grafikdesignerin Susan Schneider. „Ich hoffe, in den Erinnerungen wird nicht sein Tod vorherrschen“, sagte Schneider jetzt, „sondern die unzähligen Momente des Spaßes und des Lachens, das er Millionen gab“. [Barbara Munker/Chris Melzer/fm]

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15 Kommentare im Forum

  1. AW: Hollywood trauert: Schauspieler Robin Williams ist tot Oh nein. Ich habe auf Mrs. Doubtfire 2 gehofft.
  2. AW: Hollywood trauert: Schauspieler Robin Williams ist tot Häufig sind Schauspieler, die besonders durch ihre komödiantischen Darbietungen bekannt sind, privat ernste Charaktere. Das mag schlussendlich daran liegen, das Komik und Tragik eng beieinander liegen. Was ihn jedoch zu einen Suizid getrieben hat - sofern die Meldung zutrifft - wird sicherlich niemand wissen außer er selbst. Ich finde, das eine solche Tat häufig - so auch hier - von Egoismus und Rücksichtslosigkeit geprägt ist und zwar in den Fällen, wo Angehörige - hier seine Ehefrau - brutal vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Sie ist nun das Opfer dieser Verzweiflungstat und bleibt allein zurück. Robin Williams war ein herausragender Schauspieler und sein Ableben hinterlässt eine schmerzliche Lücke. Ich kenne nur zwei Filme mit ihm. One our photo und Insomnia. Bei dem erstgenannten hatte ich mehrmals das Gefühl, das sich die dargestellte Figur und der Darsteller charakterlich sehr nahe stehen. Aber das ist natürlich nur eine Vermutung.
  3. AW: Hollywood trauert: Schauspieler Robin Williams ist tot Bei Tagesschau.de steht das er an schweren Depressionen litt. Selbsttötung ist ein häufiges Symptom bei Depressionen. Leider sind die Depressionen auch für die unmittelbare Familie/Bekanntschaft nicht immer erkennbar.
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