„Mockingjay 1“: „Die Tribute von Panem“ blasen zum Aufstand

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Mussten sich Katniss, Peeta und Co. in „Tödliche Spiele“ und „Catching Fire“ noch der Macht des Kapitols beugen, geht der Kampf nun erst richtig los: In „Mockingjay“ beginnt die große Rebellion der „Tribute von Panem“ – mit einer unfreiwilligen Heldin, die nicht nur den Feind, sondern auch das eigene Lager hinterfragt. Für das große Finale nimmt sich Hollywood dabei viel Zeit.

Das postapokalyptische Action-Spektakel „Die Tribute von Panem“ hat den Nerv von Menschen überall auf der Welt getroffen. Kluge Gesellschaftskritik, Nerven zerfetzende Spannung und Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence (24) als Heldin wider Willen sind das Erfolgsrezept der Hollywood-Filmreihe. In der dritten Leinwand-Adaption „Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1“ nach der Bestseller-Trilogie von US-Autorin Suzanne Collins geht es um den Aufruf zum Aufstand.
 
Es lohnt sich, um Menschenrechte und eine gerechtere Verteilung desWohlstands zwischen Arm und Reich zu kämpfen, lautet die Botschaft.Weltweit verkauften sich die Bücher nach Angaben des amerikanischenVerlages 80 Millionen Mal, in Deutschland als Bücher, Downloads undHörbücher mehr als vier Millionen Mal. Demonstranten in Thailand zeigtenim Sommer mit einer Geste der Aufständischen aus dem Film – demDrei-Finger-Gruß – ihren Protest gegen das Militär.

Bevor es auf der Kinoleinwand im November 2015 im letzten „Panem“-Film dann zur entscheidenden Schlacht kommt, lässt sich Regisseur Francis Lawrence („Wasser für die Elefanten“, „I am Legend“) im vorletzten Teil viel Zeit. Die Hungerspiele, bei der sich Jugendliche zur Belustigung der Mächtigen auf Leben und Tod bekämpfen, sind vorbei. Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) hat überlebt. Doch ihr schwerster Kampf steht ihr noch bevor. Jetzt nehmen die Rebellen den Kampf gegen ihre grausamen Unterdrücker um Präsident Snow (Donald Sutherland) auf.
 
Die Geschichte des dritten und letzten Bandes des Bestsellers von US-Autorin Suzanne Collins teilen die Filmemacher auf zwei kassenklingelnde Leinwandspektakel auf – die Macher von „Harry Potter“ und der „Twilight“-Saga haben es vorgemacht. Die Dynamik der Geschichte ist deshalb anders als bei den Vorgänger-Filmen. Wichtiger als die beeindruckenden Kampfszenen – Katniss gelingt es zum Beispiel, mit Pfeil und Bogen einen Kampfjet abzuschießen – ist es dieses Mal das komplizierte, widersprüchliche Innenleben der Heldin.
 
Auf das neue Tempo muss sich der Zuschauer einlassen. Tut er das, dann erlebt er nicht nur ein grandioses Filmabenteuer. Dicht angelehnt an die detailreiche Buchvorlage nimmt Regisseur Lawrence den Zuschauer mit in Katniss‘ Kampf für das Gute und entlarvt dabei die Funktionsweise von Herrschaftsstrukturen und Medien.

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Die im unterirdisch angelegten Distrikt 13 unter ihrer Anführerin Präsidentin Coin (Julianne Moore) streng hierarchisch organisierten Rebellen haben nämlich genaue Vorstellungen davon, wie Katniss ihnen nützen kann. Sie soll als Gesicht der Rebellion die Menschen in den von Snow mit harter Hand regierten Distrikten zum Aufstand aufrufen. Doch Katniss ist skeptisch und sorgt sich um Peeta (Josh Hutcherson), der Gefangener des Kapitols ist und von Snows Leuten offenbar einer Gehirnwäsche unterzogen wird.
 
Schließlich willigt sie doch ein, mit den Rebellen gemeinsam in den Krieg zu ziehen, der wie bei realen Konflikten auch ein Propaganda-Krieg ist. Katniss wird der Mockingjay, die fiktive Vogelart Spotttölpel – das Symbol der Rebellion. Und ein bisschen Romantik gibt es natürlich auch. Denn bislang konnte sich Katniss ja noch nicht zwischen ihrem Jugendfreund Gale (Liam Hemsworth) und Peeta entscheiden.
 
Die Dreharbeiten waren vom unerwarteten Tod des Charakterdarstellers Philip Seymour Hoffman im Februar überschattet worden, der in „Mockingjay“ noch einmal als Rebell Plutarch Heavensbee zu sehen ist. Ihm haben die Filmemacher „Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1“ gewidmet – das düstere Zukunftsszenario, in dem eine unfreiwillige Heldin den Menschen Hoffnung gibt. Kinokritiken im Überblick
[Elke Vogel/fm]

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