[Portrait] Michael Fassbender – vom „300“-Barden zu Carl Jung

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Michael Fassbender ist wohl einer der wandelbarsten Schauspieler, die es derzeit gibt. Das bewies der 34-Jährige nicht nur beim Internationalen Filmfestival Venedig, wo er gleich zwei Mal zu sehen war und am Samstag als bester Darsteller ausgezeichnet wurde.

Bei den Filmfestspielen inVenedig war Michael Fassbender gleich zwei Mal zu sehen: als unsicherer, angespannter Psychiater Carl Jung in „A Dangerous Method“ und als verlorene Seele im Drama „Shame“. Für die Rolle als sexsüchtiger Mann erhilet er den Golden Löwen als bester Hauptdarsteller.

Auch seine bisherige Karriere zeugt von seiner Vielseitigkeit. So wurde der Sohn eines Deutschen und einer Irin durch seinen Part in Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“ einem größeren Publikum bekannt, spielte davor aber in so unterschiedlichen Werken wie „300“ und „Hunger“ mit. In der Comicverfilmung „300“ gab er einen der muskelbepackten Krieger, für „Hunger“ von Steve McQueen speckte er rund 20 Kilogramm ab, um das Verhungern eines in Hungerstreik getretenen Gefängnisinsassen glaubhaft darstellen zu können.
 
Regisseur McQueen konnte Fassbender nun auch für „Shame“ gewinnen. Der Brite würdigte Fassbenders Können in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa und anderen Medien euphorisch. „Ich finde, er hat die Schauspielkunst weitergetrieben, denn für mich spielt er nicht, sondern macht mehr als das – die Zuschauer können ihn verstehen und glauben ihm, eben weil er nicht spielt“.
 
Tatsächlich trifft das auch auf „Shame“ zu. Dort wirkt es nicht nur wirklich so, als könne Fassbenders Charakter jede Frau verführen. Kurze Blicke, ein verstohlenes Lächeln – und die Frauen gehören ihm. In ihm werden durch Gesten und Mimik später auch die Leere seiner getriebenen Existenz und der Zweifel sichtbar und fühlbar.
 
Wie er das schafft? „Ich lese ein Drehbuch vielleicht 200 Mal, denke viel über die Rolle nach und so geht der Charakter langsam in mich über“, sagte Fassbender der Nachrichtenagentur dpa. „Es ist, als würde ich eine zweite Haut überziehen“.PORTRAITs im Überblick
[Aliki Nassoufis]

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