Roger Moore: Geheimagent im Ruhestand

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Er war zwölf Jahre lang James Bond, für manche ist er es sogar heute noch. Roger Moore legt mittlerweile aber mehr Wert auf anderes, denn seit Jahren engagiert er sich zugunsten von Kindern und Tieren. Am Sonntag wird der engagierte Ex-Bond 85 Jahre alt.

Irgendwie wird man den Eindruck nicht los, dass bei Roger Moore das Grinsen angeboren ist. Ob er in seiner Paraderolle als James Bond gerade eines der Bond-Girls vernascht, als Simon Templar einen Geheimauftrag ausführt oder vor Live-Publikum seine Bücher signiert: Der Schalk scheint dem langen Londoner stets im Nacken zu sitzen. Auch noch im vergleichsweise hohen Schauspieleralter. Roger Moore, der inzwischen in Monaco lebt, wird am 14. Oktober 85 Jahre alt.
 
Auch für den Rest seines Lebens wird Sir Roger mit der Rolle als 007 in Verbindung gebracht werden – obwohl er nie einen Wodka Martini mit den Worten „geschüttelt, nicht gerührt“ bestellt hat. „Die Leute grüßen mich noch immer manchmal als James Bond“, sagt Moore in einem Interview.
 
Siebenmal gab er in den 1970er und 1980er Jahren den Super-Agenten und gleichzeitig das Sex-Symbol im Geheimdienst Ihrer Majestät. Auch in seinen zwölf Jahren als Bond ging Moore der Humor nie verloren – obwohl er seinen Vorgänger Sean Connery für den besseren in der Rolle hielt. Kritiker mutmaßen sogar, Moore habe den eigentlich ernst gemeinten Romanstoff Ian Flemings zu sehr zum Klamauk verkommen lassen. Als Moore 58 war, gab er die Lizenz zum Töten zurück. „Das war der Tiefpunkt in meinen Leben“, sagte er einmal dem „Guardian“. Ob er das diesmal ernst meinte, wird nicht so recht klar.

Dabei war Roger Moore, Sohn eines Polizisten und Junge aus einfachen Verhältnissen im armen Londoner Süden, in den vergangenen Jahren nicht immer nur zum Lachen. Er überwand seinen Prostata-Krebs und schwere Herzrhythmusstörungen. Seinen privaten Fokus hat er längst auf die Hilfe für bedrohte Kinder und für Tiere gelegt – inspiriert von seiner Schauspieler-Kollegin und Ex-Nachbarin Audrey Hepburn. Moore ist für das UN-Kinderhilfswerk Unicef und für die Tierschutzorganisation Peta aktiv.
 
„Ich würde mir nur wünschen, dass ich in meiner Arbeit für Unicef genauso erfolgreich sein könnte wie James Bond“, sagt Moore. „Viel zu viele Kinder sterben noch immer an vermeidbaren Krankheiten.“ Unicef spiele eine entscheidende Rolle dabei, die Situation zu verbessern. „Aber es ist noch ein weiter Weg“, sagt Moore, der für seinen Einsatz für Kinder im Jahr 2003 in Deutschland des Bundesverdienstkreuz erhielt. Erst vor kurzem hatte er mit seinem Einsatz gegen Stopfleber bei Gänsen in Zusammenarbeit mit Peta Schlagzeilen gemacht.

Mit fast 85 Jahren ist der Ehemann, Vater und Großvater Moore, der seinen Herzschrittmacher einmal als sein wertvollstes Besitztum bezeichnete, noch immer rastlos. Die Bühne ist für ihn immer noch sein Zuhause. Vergangenen Freitag trat er als Hilfsauktionator bei Christie’s auf, als Erinnerungsstücke aus 50 Jahren James-Bond-Filmen unter den Hammer kamen. Selbst an seinem 85. Geburtstag will er nicht Ruhe geben. „Für mich wird es keine Party geben“, sagt er. Er will an seinem Ehrentag bei einem Auftritt sein neues Buch signieren: „Bond on Bond“ („Bond über Bond“) lautet der Titel.Archiv
[Michael Donhauser/hjv]

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