Astra Satelliten Monitor: Digitalisierung schreitet weiter voran

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Erstmals empfangen mehr als 17 Millionen Haushalte in Deutschland ihr Fernsehprogramm über Satellit. Das geht aus den Zahlen des Satellitenbetreibers SES Astra hervor. Fast ein Drittel der digitalen Sat-Haushalte nutzt demnach bereits hochauflösendes Fernsehen.

Im ersten Halbjahr 2011 legte der Satellitendirektempfang laut der am Dienstag präsentierten Erhebung um 430 000 auf 17,1 Millionen Haushalte zu – ein Plus von rund drei Prozent. Gleichzeitig verliert der Verbreitungsweg Kabel laut SES Astra zunehmend an Bedeutung. 260 000 Haushalte hätten sich in den vergangenen zwölf Monaten für eine andere Form des TV-Empfangs entschieden.
 
Damit rangiert das Kabel mit 17,9 Millionen Haushalten (minus 1 Prozent) nur noch knapp vor dem Satelliten. Zulegen konnte hingegen das Fernsehen via Internet: IPTV überschritt in Deutschland erstmals die Marke von einer Million Haushalte (+12 Prozent). Das digitale Antennenfernsehen DVB-T büßte dagegen 17 Prozent von 2,0 auf 1,7 Millionen Haushalte ein.

Der Satellit bleibt dabei nach Einschätzung des luxemburgischen Unternehmens der Digitalisierungsmotor Nummer 1 in Deutschland. Inzwischen nutzen 14,5 Millionen Haushalte DVB-S als primären Empfangsweg. Damit liegt der Digitalisierungsgrad bei 85 Prozent. Lediglich 2,5 Millionen Satelliten-Haushalte empfangen ihr Programm noch analog. Die Landesmedienanstalten hatten in ihrem ebenfalls am Dienstag veröffentlichten Digitalisierungsbericht sogar von lediglich rund 2,3 Millionen verbleibenden analogen Satelliten-Haushalten gesprochen.
 
Die betroffenen Zuschauer haben nur noch knapp acht Monate Zeit, auf digitalen Satellitenempfang umzustellen. Am 30. April 2012 wird das analoge Satellitenfernsehen in Deutschland endgültig abgeschaltet. Astra-Deutschlandchef  Wolfgang Elsäßer rät zur schnellen Umstellung: „Ich kann nur jedem Betroffenen raten, rechtzeitig umzusteigen. In 99 Prozent der Fälle muss nur der Receiver ausgetauscht werden. Wir empfehlen, am besten gleich einen HDTV-Receiver zu kaufen“. Ein Sorgenkind bei der Digitalisierung bleibt weiterhin das Kabel. Hier kletterte die Digital-TV-Quote seit dem 31. Dezember 2010 auf niedrigem Niveau von 38 auf 43 Prozent.

Wichtiger TV-Trend bleibt weiterhin HDTV. Fast ein Drittel der digitalen Satellitenhaushalte nutzt laut Astra-Ausführungen hochauflösendes TV. Der Absatz von Set-Top-Boxen und Fernsehern mit HD-tauglichem Digital-Tuner stieg dabei in den vergangenen zwölf Monaten von 863 000 auf 906 000. Im ersten Halbjahr 2011 lag der HD-Anteil im Handel bei 61 Prozent, imVorjahreszeitraum waren es noch 55 Prozent.
 
Die Zahlen basieren auf dem aktuellen Satelliten Monitor zur Jahresmitte 2011, den das Marktforschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag von SES Astra in Kooperation mit den Landesmedienanstalten durchgeführt hat. Für die Untersuchung wurden von Mai bis Juni 2011 deutschlandweit 8 000 Interviews geführt. Die Zahlen wurden am heutigen Dienstag im Rahmen der IFA in Berlin präsentiert. [nn]

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3 Kommentare im Forum

  1. AW: Astra Satelliten Monitor: Digitalisierung schreitet weiter voran ... wie schade, dass über DVB-S kein HD mehr ausgestrahlt wird ... Bei mir kommt HD-SAT-TV das über DVB-S2.
  2. AW: Astra Satelliten Monitor: Digitalisierung schreitet weiter voran So eng muss man das nicht sehen. Immerhin bekommen die DVB-C Kunden mit ihrem analog Anschluss und Full HD TV wie gewohnt gestochen brillante Bilder.
  3. AW: Astra Satelliten Monitor: Digitalisierung schreitet weiter voran ... DVB-S2 mit QPSK hat gegen QAM256 in DVB-C ja wohl klar ein Nachsehen. HD-TV über DVB-C war nie ein Problem fürs Kabel. Hier mussten lediglich die Receiver erneuern.
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