
Streaming-Plattformen in Flandern müssen künftig heimische TV-Angebote prominent auf der Startseite bewerben.
Betreiber von Streaming-Plattformen müssen im belgischen Flandern künftig heimische Angebote prominent auf der Startseite ihrer Apps bewerben. Medienministerin Cieltje Van Achter erklärte, der Schritt sei notwendig, um zu verhindern, dass internationale Akteure bestimmen, was Flamen sehen.
Regeln treten im Sommer 2026 in Kraft
Die Regeln für „Kanäle mit besonderer Bedeutung“ treten im Juli 2026 in Kraft und werden beispielsweise Medien-Plattformen in Fahrzeugen oder Smart-TVs umfassen. Die flämische Medienaufsichtsbehörde werde nun entscheiden, welche Apps unter die Gesetzgebung fallen. Wahrscheinlich werden VRT Max, VTM Go, GoPlay und Streamz darunterfallen.
„VRT Max und andere Kanäle mit besonderer Wirkung müssen standardmäßig vorinstalliert sein. Andere flämische Apps müssen beim Start angezeigt oder zumindest leicht auffindbar sein, damit der Flame sie selbst installieren kann“, erklärt Medienministerin Cieltje van Achter gegenüber der Tageszeitung „De Standaard“.
Die Gesetzgebung, die vergleichbaren Maßnahmen in anderen Ländern wie Großbritannien oder Frankreich folgt, kommt vor dem Hintergrund der Sorge, dass die Region sonst ihre Stimme verlieren könnte.
Heimische Apps fehlen oft im Startbildschirm
„Wenn unsere Kinder nur YouTube oder Netflix schauen, weil flämische Apps nicht verfügbar sind, verlieren wir unsere eigenen Geschichten. Wenn flämische Medien nicht gefunden werden können, bestimmen internationale Akteure, was der Flame zu sehen bekommt.“
Sie habe es bei ihren eigenen Kindern gesehen. Sie schauten ständig YouTube im Fernsehen. „Ich dachte: Warum schaut ihr nicht Ketnet oder VTM Go? Es stellte sich heraus, dass diese Apps einfach nicht installiert waren. Dann finden sie es nicht und schauen es sich nicht an“.
Ein Fonds in Höhe von 26 Millionen Euro wurde eingerichtet, um lokale Produktionen zu unterstützen. Auch Big Tech-Unternehmen wie TikTok und Instagram seien verpflichtet, in flämische Inhalte zu investieren, hieß es.
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