EU legt sich doch auf DVB-H fest

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Brüssel – Die von der EU-Kommission im Juli vorgeschlagene Festlegung auf DVB-H als Europas Handy-TV-Standard wird von den EU-Mitgliedsstaaten mitgetragen. Dies haben die Telekom-Minister der EU-Regierungen am Donnerstag in Brüssel entschieden.

Damit wird trotz dem Widerstand Deutschlands, Großbritanniens und Hollands der DVB-H-Standard von der Kommission in die Liste der amtlichen EU-Normen aufgenommen. Damit sind alle EU-Mitgliedstaaten verpflichtet, die Verwendung von DVB-H für die Verbreitung von Mobilfernsehdiensten zu fördern und zu unterstützen.

Deutschland hatte sich gegen eine Festlegung auf DVB-H ausgesprochen, da hierzulande mit „Watcha“ bereits ein Handy-TV-Angebot im koreanischen DMB-Sandard am Markt ist. Und auch die Landesmedienanstalten sahen im Parallelbetrieb beider Technologien die beste Variante.
 
„Das europäische Handy-TV ist mit der heutigen Zustimmung des Rates zur Strategie der Kommission, die Skaleneffekte in diesem wichtigen Sektor ermöglicht, dem Erfolg einen Schritt näher gekommen“, meinte das für Informationsgesellschaft und Medien zuständige Kommissionsmitglied Viviane Reding.

In ihrer gewohnt direkten Art richtete Reding auch das Wort an die Kritiker dieser Entscheidung. So appellierte die EU-Kommissarin an die bereits genannten Regierungen, ihre innenpolitisch motivierten Vorbehalte beiseite zu schieben und sich der Mehrheit schnell anzuschließen. „Je mehr Mitgliedstaaten sich daran aktiv beteiligen, desto leichter kann Europa die kritische Masse erzielen, die erforderlich ist, um die weltweite Führung im Mobilfernsehen zu übernehmen“, sagte Reding.
 
Weiterhin umfasst die Einigung ein gemeinsames Konzept zur Lizenzvergabe für das Mobilfernsehen sowie die Bereitstellung von Frequenzen für diese Dienste, möglichst aus dem UHF-Band. Diese Schritte sollen die europaweite Einführung von Handy-TV-Geschäftsmodellen beschleunigen.
 
Als nächsten Schritt beabsichtigt die Kommission, in den nächsten Monaten mit den Mitgliedstaaten bei der Ausarbeitung der Genehmigungs- und Lizenzvorschriften eng zusammenzuarbeiten und gemeinsam mit der Industrie Fragen hinsichtlich der Interoperabilität der Diensteebenen und der für das Mobilfernsehen geeigneten Rechteverwaltung zu klären. [lf]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: EU legt sich doch auf DVB-H fest Nicht gut, DVB-H hat in der Flächenabdeckung ganz klare Nachteile gegenüber DMB. klar, dass Deutschland da nicht mitzieht, hat man dochdas Band III bereits fest für DMB verplant...
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