„Im Westen nichts Neues“: Aufwändige Netflix-Verfilmung erscheint 2022

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Im Westen nichts Neues, Netflix
Bildquelle: Reiner Bajo, Netflix

Netflix hat eine Neuverfilmung des Kriegsfilm-Klassikers „Im Westen nichts Neues“ in Arbeit. Noch in diesem Jahr soll sie erscheinen.

In der Hauptrolle ist der Schauspieler Felix Kammerer vom Wiener Burgtheater zu sehen. Weitere Rollen spielen unter anderem Albrecht Schuch, Daniel Brühl und Devid Striesow. Der Film soll noch 2022 erscheinen. Das gab der Streamingdienst bei der Online-Pressekonferenz für Deutschland, Österreich und die Schweiz am Dienstag bekannt.

Der Anti-Kriegs-Roman „Im Westen Nichts Neues“ von Erich Maria Remarque schildert die Erlebnisse des deutschen Frontsoldaten Paul an der Westfront im Ersten Weltkrieg. Anfänglich euphorisch kämpfen Paul und seine Freunde im Schützengraben verzweifelt um ihre Leben. Der Stoff wurde bereits zwei Mal in den USA verfilmt, 1930 und 1979. Die Fassung von Lewis Milestone aus dem Jahr 1930 gewann zwei Oscars.

Ein deutsches Ausnahmeprojekt?

Regie führt Edward Berger („Deutschland 83“). Über das Projekt sagte er: „Wir haben natürlich selten die Chance, aus Deutschland heraus so einen Film zu machen.“ Er sehe immer wieder immer große Kriegsfilme aus dem amerikanischen oder britischen Raum. „Und da stört mich immer eine Sache: Es stört mich, dass es immer einen Gewinner gibt. Es gibt immer einen Guten. Natürlich, die haben eine ganz andere Geschichte als wir. Sie haben gewonnen. Die Amerikaner mussten eingreifen in den Krieg, gegen ihren Willen, und haben Europa befreit. Und aus dieser Historie gibt es da Helden. Die gibt es in Deutschland nicht.“

Das sieht Berger nun gerade als Chance: „Und aus diesem Gefühl heraus einen Film zu machen, aus dieser Scham, diesem Gram, diesem Horror, mit dem wir aufgewachsen sind, den ich vererbt bekommen habe, den meine Kinder noch vererbt bekommen, da heraus einen Film zu machen, das fand ich eine interessante Perspektive, die Welt zu sehen.“

Der Dreh sei extrem anspruchsvoll gewesen, so Berger. Er habe bewusst auf lange Kamerafahrten nah an den Menschen gesetzt. Es habe aber auch andere schwierige Faktoren gegeben: „Es sollte viel Nebel sein, mit den Schießereien, die unter Sicherheit stattfinden müssen, mit den Explosionen, die links und rechts hochgehen. Dann fährt ein Panzer auf uns zu. Das alles in einer Einstellung. 300 Komparsen laufen, die alle frieren und nass sind.“ Auch die Gewehre hätten zuweilen versagt. Sie seien eben original und 100 Jahre alt. „Die funktionieren dann manchmal nicht.“

Text: dpa/ Redaktion: JN

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