
Trotz angeblich bis zu 40.000 Hörern fällt das erfolgreiche Format den allgemeinen Sparbemühungen zum Opfer.
„Kemferts Klima-Podcast“ hat der Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) mit sofortiger Wirkung auf dem Programm genommen. Das berichtet Correctiv. Seit knapp vier Jahren diskutierte die Energie- und Klima-Ökonomin Claudia Kemfert, Abteilungsleiterin beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), regelmäßig Fragstellungen rund um Klimawandel und Energiewende diskutiert.
Den Angaben zufolge teilte der Sender Kemfert und dem Moderatorenteam Anfang vergangener Woche mit, das Projekt werde sofort beendet. Offenbar ist das Aus eine Folge des laufenden Sparprogramms im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Schon seit mehreren Monaten arbeiten die Sender daran, ihr Angebot weniger redundant und damit weniger kostenintensiv zu gestalten. Die zum ARD-Verbund gehörenden Rundfunkanstalten streichen Sparten-Radiosender, TV- und Digitalangebote.
Bis zu 40.000 Hörer
Das Aus kommt dennoch überraschend, denn der Podcast soll außergewöhnlich erfolgreich gewesen sein und bis zu 40.000 Hörer angelockt haben. Er habe zudem konstant unter den „Top 15-Angeboten des Senders“ rangiert, hieß es. Der Podcast werde abgesetzt, weil die ARD ihre Angebote zum Thema Klima in einem Kompetenzcenter bündele. „Im Ergebnis der Befassung zum publizistischen Angebot haben wir entschieden, das Podcast-Angebot zu überarbeiten. MDR und NDR sollen einen gemeinsamen Podcasts entwickeln. Der Entwicklungsprozess dauert an“, teilte der Sender gegenüber Correctiv mit.
Darüber hinaus gebe es jedoch Gerüchte, die Sendeanstalten würden womöglich aus vorauseilendem Gehorsam agieren. Damit wolle er politischem Gegenwind zunehmend konservativer Strömungen in der Politik vorbeugen. Forscherin Kemfert gelte vor allem im rechtskonservativen Bereich des demokratischen Spektrums und bei Klimawandel-Leugnern als Hassfigur.
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- 050725 MDR Kemfert Klima-Podcast: picture alliance/dpa / Carla Benkö