Streamer: Die Entertainer des digitalen Zeitalters

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In der heutigen Zeit kommt Entertainment direkt aus dem Netz. Neben den breitgefächerten Angeboten der großen Video-On-Demand-Unternehmen wie Netflix und Amazon Prime ersetzen die Inhalte der selbständigen Streaming-Produzenten von Youtube und Twitch immer mehr das klassische Fernsehprogramm.

Mithilfe der Portale kann jede Person von zu Hause aus mit wenigen Klicks einen Streaming-Kanal starten, Eigenproduktionen veröffentlichen und bei Erfolg sogar gutes Geld einkassieren.

Youtuber – Ruhm und Geld durch selbsterzeugte Inhalte

Youtube wurde 2005 von den drei ehemaligen PayPal-Mitarbeitern Chad Hurley, Steve Chen und Jawed Karim gegründet. Ziel der Jungunternehmer war es, den Menschen eine neue Plattform anzubieten, die das Konsumverhalten vor dem Bildschirm revolutioniert. Der Zuschauer sollte nun als aktiver Nutzer nicht nur Videoinhalte anschauen, sondern diese bewerten, kommentieren und natürlich eigene Videos veröffentlichen. Die Idee erwies sich als absolut zukunftsfähig. Die Anzahl der Nutzer stieg so rasant an, dass die Plattform bereits zwei Jahre nach der Gründung Youtubern erlaubte, durch ihre Veröffentlichungen Geld zu verdienen. Heute ist Youtube eines der erfolgreichsten Videoportale der digitalen Ära und sorgt regelmäßig dafür, das private Content-Ersteller zu bekannten Entertainern werden – lukrative Werbegeschäfte inklusive. Youtube-Stars wie PewDiePie aus Schweden oder Mr. Beast aus den USA unterhalten mit ihren Videos zig-millionen Menschen und lassen dabei die Kassen klingen.

Ruhm und Geld machen den Beruf „Youtuber“ natürlich attraktiv. Der Einstieg ist an sich äußerst einfach. Die Eröffnung eines Youtube-Kontos reicht aus, um eigene Inhalte hochzuladen. Doch um eine lukrative Zuschauergemeinde zu sammeln, bedarf es an Geduld, Regelmäßigkeit und Markenidentität. Deshalb sollte vor dem Start schon klar sein, was das Konzept des Kanals ist und wer die Zielgruppe sein soll. Jenseits einer thematischen Treue erwartet das Publikum auch Kontinuität bezüglich der Sendezeiten. Wer an festgelegten Tagen und Uhrzeiten veröffentlicht, ist klar im Vorteil. Danach heißt es, einen langen Atem haben und geduldig auf Follower warten. Ist der Durchbruch erstmal geschafft, wächst die Popularität gemäß dem Schneeballprinzip. Die Kanal-Community sowie der Algorithmus von Youtube ziehen neue Follower an und vergrößern stetig die Fangemeinde. Damit wird es für viele Streamer irgendwann sogar möglich, von ihrer Leidenschaft zu leben. Einnahmequellen sind neben dem Youtube-Partnerprogramm, Kooperationen mit Unternehmen über Werbevideos und Affiliate-Links sowie direkte finanzielle Unterstützung durch Follower über die Super-Chat- und die Super-Sticker-Funktion.

Gaming-Streamer auf Twitch – Erfolg durch Authentizität und Interaktion 

2011 wurde Twitch, die nächste Streaming-Sensation gegründet. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich das Portal zum Eldorado für hochaktive Streamer, die während Live-Sendungen Spaß, Kreativität und Interaktivität unter einen Hut brachten. Inhaltlicher Fokus der Plattform war und ist bis heute noch Gaming. Die beliebtesten Übertragungen sind dabei hochkomplexe Multiplayer-Spiele mit Kämpfen und Missionen sowie einer aktiven Fangemeinde und eSport-Szene, wie das MOBA League of Legends oder das Battle Royale Game Fortnite. Doch Twitch ist offen für alle Gaming-Broadcasts, die von Slot Games mit unterschiedlichen Designs über Reviews von unbekannten Indie-Games bis hin zu spannendendigitalen Schachpartien reichen.

Streamer auf Twitch zu werden, gestaltet sich etwas schwieriger als auf Youtube. Hauptgrund dafür ist, dass Twitch auf einen Themenbereich spezialisiert ist. Wer sich nicht für Gaming interessiert, findet kaum Anschluss auf der Plattform. Außerdem ist Twitch hauptsächlich ein Live-Sendeportal. Während auf Youtube Videos vor der Veröffentlichung bearbeitet werden können, sehen die Follower auf Twitch die Aktionen und Reaktionen der Streamer live. Da sich Gaming in den letzten Jahren zu einer äußerst populären Freizeitaktivität entwickelt hat, gehört Twitch zu den meistbesuchten Internetportalen der Welt und ist seit seiner Gründung die größte Konkurrenz für Youtube. Zwar haben beide Portale verschiedene Streaming-Formate, doch bezüglich der Popularität der Inhalte und Streamer kann kaum unterschieden werden. Wer sich also die Live-Shows zutraut und Gaming liebt, sollte ohne Zögern einen Kanal auf Twitch eröffnen.

Neben Markenidentität und Kontinuität lieben Twitch-User während einer Live-Show Authentizität und die Interaktion mit dem Performer. Sind die Erwartungen der Follower befriedigt, werden sie selbst für die Streams werben und neue Anhänger anlocken, sodass der Kanal im Verlauf der Zeit immer schneller neue Follower bekommt. Nicht nur die Zuschauer, auch Twitch selbst belohnt seiner erfolgreichen Streamer. Um Geld zu verdienen sind die Mindesterwartungen des Unternehmens folgende: Der Gamer muss einen regelmäßigen Sendeplan besitzen und mindestens dreimal in der Woche live streamen. Zudem müssen im Durchschnitt mehr als 500 Zuschauer gleichzeitig die Sendung verfolgen. Extraeinnahmen gibt es durch die Spenden des Publikums. Dass der Erfolg auf Twitch auch Geld einbringen kann, zeigt US-amerikanische Streamer Richard Tyler Blevins aka Ninja. Durch seine PUBG- und Fortnite-Beiträge gehört er zu den bekanntesten und reichsten Entertainern des Twitch-Universums.

Youtube und Twitch zählen heute zu den beliebtesten Alternativen zum klassischen Fernsehprogramm. Dabei versorgen sie die Zuschauer nicht nur mit spannendem Entertainment, sondern ermöglichen ihnen, selbst Streamer zu werden. Dafür reicht am Anfang eine simple Kanaleröffnung aus. Abhängig von der Zuschauerzahl und der Stream-Kontinuität hat jeder Mensch die Chance über die Portale Geld zu verdienen, eine Fangemeinde aufzubauen und sich zum neuen Shootingstar des digitalen Zeitalters zu entwickeln.

Bildquelle:

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