Streaming-Box Apple TV überarbeitet – viele Lücken

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Streaming Bild: © Creativa Images - Fotolia.com
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Apple-Chef Steve Jobs hat am Mittwochabend die mit Spannung erwartete neue Generation der hauseigenen Streaming-Box Apple TV vorgestellt.

Das Gerät, das entgegen erster Mutmaßungen in der Branche nicht auf den Namen iTV umgetauft wurde – wohl, um kostspieligen Lizenzstreitigkeiten mit dem gleichnamigen britischen Fernsehsender zu umgehen – schrumpft in seiner neuen Variante auf einen Bruchteil der bisherigen Abmessungen zusammen und findet in einer Handfläche Platz. Im Gegenzug wurde die interne Festplatte von der Ausstattungsliste gestrichen, so dass Apple TV künftig als reine Streaming-Box auf externe Medieninhalte im Internet und heimischem Netzwerk zugreift.

Zur Enttäuschung der anwesenden Journalisten bleibt beim Streaming die Begrenzung auf die proprietäre iTunes-„Privatfreigabe“ erhalten. Damit können Server nach gängigen UPnP- oder DLNA-Standards nach wie vor nicht als Lieferanten für Videos, Fotos und Musik herhalten. Das entspricht schon deshalb nicht dem Stand der Technik, weil ein PC oder Mac mit den bei iTunes erworbenen oder manuell in die Bibliothek importierten Medieninhalten dauerhaft eingeschaltet sein muss, damit Apple TV darauf zugreifen kann.

An Anschlüssen stellt die neue Apple-TV lediglich LAN, HDMI und einenoptischen TOSlink-Ausgang für Digitalton zur Verfügung, außerdem istdrahtloses WLAN verbaut. Der integrierte A4-Chip unterstützt nach wievor keine HDTV-Bilder in 1080er-Auflösung, sondern maximal 720p. Hinzukommt die Beschränkung auf H.264, MP4 und Quicktime-Video. Von anderenStreaming-Clients wie selbstverständlich unterstützten Formaten wie AVI,DivX- und XviD-Containern, WMV oder Real Video verweigert sich derApple-Schützling.

Die Benutzeroberfläche wurde nur geringfügig verändert. Für Nutzer inDeutschland bleiben YouTube, MobileMe und Flickr als einzigeInternet-Zusatzdienste. Der angekündigte Verleih aktueller Serienfolgender US-Sender ABC und Fox für 99 Cent bleibt Kunden in denamerikanischen Staaten vorenthalten. In Deutschland ist das über iTunesangebotene Serien- und Filmangebot eher rudimentär. US-Nutzer könnenferner auf den Online-Dienst der Videothekenkette Netflix zurückgreifen.

Apple TV soll innerhalb der nächsten vier Wochen zu einem Preis von 99US-Dollar verfügbar sein. Europäische Kunden werden mit einem nichtnachvollziehbaren Preisaufschlag bestraft und zahlen 119 Euro. [ar]

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