KI-Fernsehen: Amazon unterstützt neues Streaming-Projekt „Showrunner“

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Hände, Streaming; © vegefox.com - stock.adobe.com
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Amazon unterstützt laut eines Medienberichts das Start-Up „Fable“. Zuschauer sollen mit dessen KI-Streamingdienst ihren eigenen Content erstellen können.

„Showrunner“ – so heißt der neue KI-basierte Streamingdienst, an dem Edward Saatchi und sein Unternehmen Fable in San Francisco arbeiten. Wie das Branchenmagazin „Variety“ am Donnerstag berichtete, hat nun Amazon eine unbekannte Summe Geld in den Ausbau des Projekts investiert, das von dem Unternehmen angeblich selbst als „Netflix der KI“ beschrieben wird. Zuschauer sollen mit „Showrunner“ mittels weniger eingegebener Worte ganze Szenen oder Episoden einer TV-Sendung erstellen können, wie man dem „Variety“-Artikel entnehmen kann.

Aktuell beschränkt sich das Konzept ausschließlich auf animierte Inhalte. Die Website von „Showrunner“ ist bereits online erreichbar. „Sie geben den Ton an. Sie treiben das Drama voran. Sie entscheiden, was als nächstes passiert. Keine Agenten, keine Studio-Gatekeeper. Nur Sie, Ihre Ideen und die Macht, die Geschichte zu gestalten“, wirbt der Dienst im Netz. Über die Homepage wird man zu einem Discord-Server weitergeleitet, auf dem man dann erste Szenen erstellen kann. Dort wird man unter anderem mit einer ganzen Reihe an Hinweisen und Richtlinien konfrontiert. So sollen beispielsweise pornografische und gewalttätige sowie diskriminierende Inhalte nicht gestattet sein. Ebenso wenig Inhalte mit real existierenden Prominenten oder politische Inhalte, die Wahlen beeinflussen könnten.

Mit zwei Formaten soll „Showrunner“ anfangs aufwarten, die Nutzer dann individuell beeinflussen können. Dabei handelt es sich laut „Variety“ um die Comedy „Exit Valley“, die sich an der Serie „Family Guy“ orientieren soll, und „Everything Is Fine“ über ein Paar, das in einem IKEA-Markt verschwindet und in einer Parallelwelt landet.

Zuschauer sollen Teil der KI-Inhalte werden können

Die Programmierung der Inhalte soll Nutzern auch erlauben, sich selbst über hochgeladene Fotos als Figuren in die Szenen und Episoden zu verpflanzen, wie man dem Bericht weiter entnehmen kann. Zunächst soll „Showrunner“ kostenlos sein. Perspektivisch will die Plattform aber auf ein kostenpflichtiges Abo für das Erstellen von Inhalten setzen, erklärt „Variety“ und beruft sich dabei auf Aussagen von Saatchi. Das reine Ansehen und Teilen von Inhalten, auch auf anderen Plattformen wie YouTube, soll derweil kostenlos sein.

Saatchi scheint, wie man dem Bericht entnehmen kann, die Zukunft von Film und Fernsehen in der Nähe zu Videospielen zu sehen, wobei KI nicht nur für günstigere Spezialeffekte genutzt wird. „Das „Das ‚Toy Story der KI‘ wird nicht nur ein billiges ‚Toy Story‘ sein. Unsere Idee ist, dass das ‚Toy Story der KI‘ mit Millionen neuer Szenen spielbar wird, die alle Disney gehören“, zitiert „Variety“ den Unternehmer. Fable soll sich laut Bericht bereits mit Disney und anderen Hollywood-Studios in Gesprächen befinden, um sich Lizenzen für deren Marken zu sichern, die man dann für die KI-Plattform nutzen kann.

Das Thema Urheberrecht bleibt bei der Nutzung von KI-Anwendungen, die mit schon existierenden Inhalten gefüttert werden, ein brisanter Punkt. Erst vor einigen Wochen hatten Disney und Universal etwa den KI-Dienst Midjourney für das Raubkopieren von Figuren der Studios, darunter etwa der gelben Minions, verklagt, wie DIGITAL FERNSEHEN berichtete.

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