
Der Pariser Gerichtshof hat die Sperrung von über 200 illegalen Sport-Streaming-Websiten über mehrere Virtual Private Network (VPN)-Dienste angeordnet.
Medienberichten zufolge, haben der französische Mediengigang Canal+ und die französische Profi-Fußballliga (LFP) am vergangenen Freitag das Urteil erwirkt, welches sich auf die illegale Weiterverbreitung von Premier League, der UEFA Champions League, der französischen Ligue 1 und Ligue 2 sowie der Top-14-Rugby-Ligen des Landes bezieht.
Wie Footboom berichtet, gehören bekannte VPN-Dienste wie NordVPN, Proton, CyberGhost, Surfshark und ExpressVPN zu den verurteilten Anbietern. Die VPN-Anbieter haben drei Tage Zeit, um die notwendigen Maßnahmen zur Blockierung der berüchtigten Seiten, die unautorisierte Fußball- und Rugby-Übertragungen anbieten, umzusetzen. Somit müssten bei den Kunden spätestens am Montag der Stream schwarz werden.
VPNs sind die bevorzugte Methode, um IP-Adressen zu verschleiern und illegale Streaming-Plattformen zu nutzen. Der Beschluss geht weit über die Sperrung von Internetanbietern, Suchmaschinen oder alternativen DNS-Diensten hinaus. Auch VPN-Anbieter müssen sich nun an die rechtlichen Vorgaben halten und werden andernfalls rechtlich belangt.
Erster VPN-Anbieter reagiert
Der Anbieter NordVPN hat die Entscheidung des Gerichts mittlerweile wohl anerkannt. Der VPN-Riese glaubt laut einer Mitteilung, dass dies „negative Auswirkungen auf die digitale Sicherheit in Frankreich“ haben wird. Das Unternehmen evaluiere derzeit „alle möglichen Optionen, die sowohl die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften als auch unser grundlegendes Engagement für die Freiheit und Privatsphäre unserer Nutzer respektieren“. Weitere Informationen würden nach eingehender Prüfung der Entscheidung bekannt gegeben.
Canal+ und die LFP wollen künftig weitere Piratenseiten an Arcom, die zuständige Behörde im französischen Anti-Piraterie-Kampf, melden.
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Bildquelle:
- VPN Macbook: Pixabay