
Die thailändischen Behörden haben gemeinsam mit der Anti-Piraterie-Koalition ACE (Alliance for Creativity and Entertainment) den illegalen IPTV-Dienst INWIPTV gestoppt. In einer groß angelegten Aktion wurden Server, Übertragungstechnik und weitere Geräte an mehreren Standorten beschlagnahmt. Die Ermittlungen sollen sich nicht nur gegen die Betreiber richten – Teile des Dienstes stehen im Verdacht, mit Online-Glücksspielangeboten verbunden zu sein.
Umfangreiche Razzien – große Beschlagnahmeaktion
Der Eingriff in den Betrieb von INWIPTV erfolgte im Rahmen der Operation mit dem Codenamen “DEV Shutdown”, wie die ACE in einer Mitteilung bekanntgab. Thailands Department of Special Investigation (DSI) führte am 21. September koordinierte Razzien an sechs Standorten in Bangkok und der Provinz Nonthaburi durch. Dabei wurden laut Angaben über 150 Beweismittel sichergestellt, darunter 46 Server, Signalverteilungstechnik, Speichergeräte, Finanzunterlagen und IPTV-Empfangsboxen. Zwölf Mitarbeiter der Plattform wurden zur Vernehmung vorübergehend festgenommen.
INWIPTV hatte seinen Ursprung unter dem früheren Namen “FWIPTV” und bot Abonnent:innen gegen eine monatliche Gebühr von rund 300 thailändischen Baht (ca. 10 USD) Zugang zu US-amerikanischen, internationalen und lokalen Programmen sowie Live-Sport und Erwachseneninhalten.
Verdacht auf Glücksspiel und Geldwäsche
Ermittler fanden Hinweise, dass der Service eng mit Online-Wett- und Glücksspielplattformen verflochten war – etwa durch Werbung und Links in der IPTV-Anwendung selbst. Ein zusätzlicher Verdacht: Mittel aus Glücksspielseiten könnten zur Finanzierung der IPTV-Aktivitäten gedient haben. In den Razzien wurden Bankkonten und Finanzdokumente untersucht, um mögliche Geldflüsse zu analysieren.
Larissa Knapp, Chief Content Protection Officer der Motion Picture Association (MPA) und Mitglied von ACE, begrüßte die Aktion als wichtigen Schritt im Kampf gegen digitale Piraterie: „Wir würdigen die DSI für ihre entschlossene Aktion gegen einen Schlüssel-IPTV-Dienst in Thailand. Dieses Verfahren zeigt die Wirkung internationaler Kooperation im Urheberrechtsschutz.“ Auch True Visions, thailändisches Medienunternehmen und ACE-Partner vor Ort, betonte die Bedeutung der Razzia zum Schutz kreativer Inhalte und zur Unterstützung der lokalen Medienindustrie.

Piraterienetzwerke zunehmend im Visier
Der Fall illustriert, dass staatliche Behörden zunehmend auch gegen große IPTV-Piraterienetzwerke vorgehen – verbunden mit internationalen Akteuren wie ACE. Für die legale Medienbranche ist dies ein wichtiges Signal: Inhalteanbieter gewinnen Unterstützung im Kampf gegen unlizenzierte Verbreitung. Gleichzeitig bleibt das Thema aktuell, da weltweit ähnliche IPTV-Dienste aktiv sind.
Auch interessant:
Bildquelle:
- Streaming Razzia INWIPTV1: © Screenshot TNN News