Al-Jazeera: Börsengang und Privatisierung

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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London/Katar – Der staatliche arabische Nachrichtensender Al-Jazeera will ein privates Unternehmen werden und an die Börse gehen.

Das berichten der Media Guardian und die Financial Times. Auf der Suche nach Investoren prüft derzeit Ernst & Young das Unternehmen mit Sitz in Katar bezüglich seiner Börsenfähigkeit. Al-Jazeera plant für die Zukunft weitere Senderformate: Nach dem kürzlichen Launch eines Sportkanals sind für die nächsten drei Monate ein Dokumentations-Kanal und auch englischsprachiger Kanal geplant. Das Unternehmen will hierfür die Strukturen ändern und aus der Verlustzone herauskommen.
 
Al-Jazeera begann 1996 als arabischer News-Channel und expandierte seither laufend. Der Sender hat mittlerweile 40 Mio. Seher und betreibt weltweit 30 Büros. Die Bekanntheit des Senders stieg ernorm, als exklusives Material des Al-Kaida Führers Osama bin Laden veröffentlicht wurde und eine alternative Berichterstattung zum Irak-Krieg lieferte. Kritik kam in der Vergangenheit jedoch immer wieder von westlichen Politikern und Kommentatoren, die dem Sender Propaganda und einen populistischen Zugang zu politischen Themen vorwarfen.
 
Konkurrenz steht Al-Jazeera zusätzlich ins Haus, da die BBC plant, einen arabischsprachigen 24-Stunden-Sender zu starten. Dieses Projekt würde jährlich rund 41 Mio. Euro kosten mit Sitz in London und einem weltweiten Korrespondenten-Netzwerk. Die USA haben bereits ihren eigenen arabischen News-Channel im Mittleren Osten. Al-Hurra wurde im Februar dieses Jahres gegründet, um der anti-amerikanischen Grundstimmung in vielen arabischen Medien entgegenzutreten. Die Zustimmung zu diesem Projekt hält sich bis dato jedoch in Grenzen. (pte)[fp]

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