Erfurt – Der Thüringer Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) will verstärkt bei Privatsendern für das Kindermedienland Thüringen werben.
„Dabei setzen wir auf einen vernünftigen Wettbewerb mit den öffentlich rechtlichen Sendern ARD und ZDF, die bereits mit dem Ki.Ka. in Erfurt vertreten sind“, sagte Althaus in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Ziel sei es, Thüringen zum Produktionsland hochwertiger Kinderfilme zu entwickeln. Dafür böten sich günstige Rahmenbedingungen, unter anderem die Studios im neuen Kindermedienzentrum.
Der für 27 Millionen Euro im Juli fertiggestellte Gebäudekomplex mit Studios und Büros sei schon belegt, sagte Althaus. Mieter seien neben zugezogenen Unternehmen auch Ausgründungen aus den Thüringer Universitäten. In einem Studio werde die europaweit erfolgreiche Kinderserie „Schloss Einstein“ gedreht. „Diese Qualität mit mehrsprachigen Filmen streben wir an.“
Thüringen könne nicht wie andere Bundesländer auf eine Tradition der Filmförderung etwa mit hoch dotierten Preisen zurückgreifen. „Unser Standortvorteil liegt bei der angebotenen Technologie und den im Vergleich niedrigeren Lebenshaltungskosten“, sagte der Ministerpräsident. Zudem böten sich viele interessante Drehorte. „Bei einem Treffen mit Regisseuren haben sie die Vielfalt in Erfurt gelobt: Von der beschaulichen Altstadt bis zur Industriebrache ist alles vorhanden.“
Begleitend setze Thüringen auf den Kinder- und Jugendschutz. So habe er sich erfolgreich für den Erhalt der Geschäftsstelle für Jugendmedienschutz (KJM) der Landesmedienanstalten eingesetzt, sagte Althaus. Zudem sei die Errichtung der Stelle „Netz für Kinder“ des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geplant. „Dort sollen die Grundlagen für ein sicheres Surfen im Internet erarbeitet werden – sozusagen ein Ki.Ka. im Netz.“ (Gespräch: Ingo Senft-Werner, dpa)[fp]
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