Apple will vom FBI verwendete Sicherheitslücke schließen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Kehrtwende im Apple-Streit: Apple fordert vom FBI die Offenlegung der Methode, mit der die Beamten das iPhone des toten Attentäters entsperren wollen.

Wenn sich das FBI erfolgreich in das iPhone eines toten Attentäters in Kalifornien hacken kann, muss es die dabei verwendete Methode unter Umständen für Apple offenlegen. Sollte das Verfahren eine Schwachstelle in Apple-Software ausnutzen, könnte der Konzern diese dann schließen und die US-Behörden wieder zurückwerfen.

Das FBI hatte am Montag überraschend mitgeteilt, dass dank der von einer „externen Partei“ vorgeschlagenen Methode das iPhone 5c, um das seit Wochen heftig mit Apple gestritten wird, möglicherweise doch noch ohne Hilfe von Apple entsperrt werden kann. Bisher wurden keine Details zu dem Vorgehen genannt.
 
Liegt ihm eine Sicherheitslücke zugrunde, müsste diese möglicherweise von einem Regierungs-Gremium geprüft werden. Es entscheidet, ob solche Schwachstellen geheimgehalten und von den Behörden ausgenutzt werden können – oder zur Sicherheit der Nutzer die betroffenen Anbieter informiert werden sollten. Die Abwägungs-Prozedur heißt „Equities Review“.
 
Ein früherer Vize-Chef des Abhördienstes NSA, Chris Inglis, sagte dem Finanzdienst Bloomberg, die FBI-Methode sollte aus seiner Sicht einer „Equities Review“ unterworfen werden. Ein früherer ranghoher FBI-Experte für Cybersicherheit, Leo Taddeo, betonte zugleich, die Behörden seien nicht verpflichtet, Schwachstellen offenzulegen, wenn sie nicht breit bekannt und nicht einfach zu missbrauchen seien.
 
Bisher habe die Regierung den Großteil der Sicherheitslücken offengelegt, schrieb Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf eine informierte Person. So seien in einem Jahr nur etwa zwei von rund 100 überprüften Schwachstellen zurückgehalten worden.
 
In dem Streit mit Apple soll das FBI dem Gericht nun bis zum 5. April berichten, ob es das iPhone entsperren konnte. Es bekomme Hilfe von der israelischen Firma Cellebrite, schrieb die Zeitung „Yedioth Ahronoth“ am Mittwoch. Das Unternehmen ist darauf spezialisiert, Daten aus mobilen Geräten herauszuholen. Apple selbst weigert sich, dem FBI beim Entsperren des iPhones zu helfen und argumentiert, die dafür benötigte Software würde die Sicherheit für alle Nutzer senken. [dpa/kw]

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8 Kommentare im Forum

  1. "Apple fordert vom FBI die Offenlegung der Methode" Aha, was ich schon so alles gefordert aber nicht bekommen habe, was will uns diese News denn sagen? Welches Druckmittel, will Apple denn gegen die US-Regierung vorbringen? Schon seltsam aus was im Jahre 2016 alles eine News gebastelt werden kann.
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