ARD hat doppelt so viel Meinungsmacht wie Axel Springer

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Mit dem Slogan seiner Zeitung „Bild“ fordert Axel Springer die Leser zwar dazu auf, sich eine Meinung zu bilden, doch in Sachen Meinungsmacht zeigen die Printmedien Schwächen. So kommt es, dass der Konzern nicht einmal halb so viel Meinungsmacht besitzt, wie die ARD.

Welche Medien haben in Deutschland den größten Einfluss auf die Meinungsbilder der Bürger? Dieser Frage ist die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) in ihrem neuen Medienvielfaltsmonitor nachgegangen, den die Medienwächter am Donnerstag vorgelegt haben. Dieser Analyse zu Folge bleibt die ARD mit 22,6 Prozent auch im ersten Halbjahr 2013 die Mediengruppe, die über den größten Einfluss bei der Meinungsbildung verfügt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt ihre Position sogar um 0,4 Prozent ausbauen.

An zweiter Stelle folgt der Bertelsmann-Konzern, zu dem unter anderem der Verlag Gruner + Jahr oder auch RTL gehört. Bertelsmann hält 13,3 Prozent Anteil am deutschen Meinungsmarkt und blieb damit weiter vor Axel Springer. Der Verlag, dessen Aushängeschild mit dem Slogan „Bild dir deine Meinung“ wirbt, kam auf 9,0 Prozent und damit den dritten Platz. Während Bertelsmann allerdings seit dem 1. Halbjahr 2012 (14,2 Prozent) kontinuierlich Prozentpunkte verliert, klettert Springer weiter nach oben. Im Vorjahreszeitraum lag der Wert noch bei 8,4 Prozent.
 
Auf den Plätzen vier und fünf folgen ProSiebenSat.1 mit aktuell 7,8 Prozent und das ZDF mit 7,2 Prozent. Mit einem Minus von 1,1 Prozent ist die private Sendergruppe dabei in der gesamten Auflistung der BLM die Mediengruppe, die den größten Rückgang an Meinungsmacht hinnehmen musste.
 
Insgesamt betrachtet kommen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten auf das größte Stück vom Meinungs-Kuchen. Mit 29,8 Prozent haben sie die größte Meinungsmacht in Deutschland. „Durch die Schwäche der Printmedien könnte die Meinungsmacht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks noch steigen“, sagt Johannes Kors, Medienwirtschaftsexperte und Vizegeschäftsführer der BLM. Ob dies zurtrifft, wird sich in einem halben Jahr zeigen, wenn die Medienwächter ihre nächste Analyse zur Meinungsmacht vorlegen.
 
Hinsichtlich der einzelnen Medien bleibt das Fernsehen 2013 trotz Verlusten weiterhin die wichtigste Quelle für die Meinungsbildung. Lag der Wert 2011 noch bei 40,3 Prozent, kam die Studie „Relevanz der Medien für die Meinungsbildung“, welche die BLM im zweijährigen Turnus von TNS Infratest durchführen lässt und die Grundlage für den MedienVielfaltsMonitor bildet, 2013 auf einen Wert von 36,9 Prozent. Zulegen konnten dagegen die Tageszeitungen von 21,6 Prozent (2011) auf 22,7 Prozent sowie das Internet, das von 16,5 Prozent (2011) auf nun 17,9 Prozent kletterte. Das Radio verzeichnete mit einem Plus von 0,5 Prozent auf 18,9 Prozent ebenfalls einen leichten Anstieg. [fm]

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68 Kommentare im Forum

  1. AW: ARD hat doppelt so viel Meinungsmacht wie Axel Springer Wär auch schlimm, wenns anders herum wäre!
  2. AW: ARD hat doppelt so viel Meinungsmacht wie Axel Springer Die ARD nutzt diese Macht auch gut aus um die Bevölkerung in die "gewünschte" Richtung zu leiten.
  3. AW: ARD hat doppelt so viel Meinungsmacht wie Axel Springer Ach ja? Wo denn zum Beispiel? In den Nachrichten und in den Polit-Talkshows wird sachlich und ohne wertende Kommentare berichtet.
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