ARD spart am Verkehrsfunk

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Strukturprojekt ARD Verkehrsfunk: Die ARD will im Bereich Verkehrsfunk sparen und künftig weniger Verkehrsredaktionen für ihre Radios einsetzen.

Schon seit Januar wechseln sich die Verkehrsredaktionen der ARD zwischen 22 Uhr am späten Abend und 5 Uhr morgens ab. Jedoch sollen künftig in dieser Zeit nur noch zwei Redaktionen für alle ARD-Radiowellen und Millionen Navigationsgeräte Verkehrsinformationen bereitstellen. Bisher hatten nachts insgesamt fünf Verkehrsredaktionen parallel gearbeitet.

30 Millionen Navis

Im ARD-Hörfunk sei der Verkehrsservice eines der wichtigsten Angebote. Doch diese Bedeutung ergebe sich nicht nur aus der hohen Nachfrage der gesprochenen Verkehrsmeldungen. Denn die Verkehrsredaktionen versorgen außerdem knapp 30 Millionen Navigationsgeräte mit Informationen. Pro Jahr verarbeitet der Verkehrsservice bis zu einer Million Verkehrsmeldungen. Darüber hinaus gehören die Internetangebote des ARD-Verkehrsservice zu den stark nachgefragten Service-Inhalten auf den Webseiten der ARD-Sender.

„Die Vernetzung der Verkehrsredaktionen zeigt: Die ARD bleibt ihrem Reformkurs treu! Unsere angekündigten Strukturreformen werden Schritt für Schritt umgesetzt. Wir bleiben in den wichtigen Tagesstunden mit unseren Radiowellen weiterhin stark in der Region und werden nachts die Synergien des Verbundes nutzen“, so die Vorsitzende der ARD-Audioprogrammkonferenz und WDR-Programmdirektorin NRW, Wissen und Kultur, Valerie Weber.

In den verkehrs- und reichweitenstarken Hörzeiten am Tag will die ARD die optimale Versorgung mit zuverlässigen Verkehrsnachrichten aus den verschiedenen Regionen gewährleisten. In dieser Zeit sollen nach wie vor alle Verkehrsredaktionen ihre Informationen an die Radiowellen und die TMC- und TPEG-Dienste liefern.

Einsparungen in Millionenhöhe

Insgesamt sollen durch das Strukturprojekt ARD-Verkehrsfunk bis Ende 2024 1,5 Millionen Euro eingespart werden. Von 2025 bis 2028 sollen dann sogar nochmal 2,5 Millionen Euro dazukommen. Ziel des Projekts sei es unter anderem auch, die technische Infrastruktur der ARD-Verkehrsredaktionen und somit auch den Austausch der Verkehrsdaten zu optimieren.

Bereits 2017 wurden die Strukturprojekte der ARD aufgesetzt. Und bis 2028 sollen insgesamt Einsparungen von rund 588 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Zu den Einzelprojekten gehören unter anderem die SAP-Prozessharmonisierung und der Umzug des ARD-Mittagsmagazins nach Berlin. Das Strukturprojekt ARD-Verkehrsfunk sei somit ein weiteres Puzzleteil im größten Reformprozess in der Geschichte der ARD.

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47 Kommentare im Forum

  1. Hört wirklich noch jemand Verkehrsmeldungen? Seit sogar Google Maps aktuelle Staulagen einbezieht, wäre es mir zu mühsam, aus einer Vielzahl von Autobahn-Meldungen genau auf meine Strecke zu hören
  2. Der Verkehrsfunk auch das Problem, das meiner Erfahrung nach dieTotzeit größer ist. D.h entweder steht man schon im Stau, wenn die erste Meldung kommt oder der Stau ist bereits weg, wenn man in den gemeldeten Streckenabschnitt kommt. Zudem hilft Google Maps auch dabei, zu entscheiden, ob ein Versuch den Stau zu umfahren sinnvoll ist. Wer Google nicht benutzen will, hat Alternativen zur Verfügung. z.B Here We Go.
  3. Ich brauche die Verkehrsnachrichten auch nicht, denn meine Erfahrung ist ebenso, dass die Meldungen völlig veraltet und damit unbrauchbar sind. Und es ist mir egal, ob das an der Polizei oder der Anstalt liegt, das Ergebnis ist unbrauchbar. Wenn man dann noch bedenkt, dass es dafür bei jedem Sender extra eine "Verkehrsredaktion" gibt, dann wäre das doch ein ideales Einsparpotential.
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