Saarbrücken – Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff hat die Werbung in den Programmen der öffentlich-rechtlichen Sender verteidigt. Zum einen seien die Einnahmen finanziell wichtig, zum anderen verwies Raff auf die gesellschaftliche Funktion von Werbung.
„Durch Netto-Werbeeinnahmen fließen allein der ARD rund 365 Millionen Euro zu. Würden diese Einnahmen bei ARD und ZDF wegfallen, müsste zur Kompensation die monatliche Gebühr um 1,42Euro erhöht werden. Das kann niemand wollen“, ließ Raff in einer Pressemitteilung verlautbaren.
Weiterhin hieß es, dass die Werbung heute eine wichtige Funktion in der Gesellschaft habe, sie bilde den Lifestyle der Gegenwart ab, sei unverzichtbarer Teil des öffentlichen Lebens. Damit verschaffe sie auch dem Programm die notwendige Glaubwürdigkeit, in der Mitte des Lebens zu stehen.
Raff reagiert mit dieser Stellungnahme auf eine Emnid-Umfrage, in der sich 72 Prozent der repräsentativ Befragten gegen die Werbung bei ARD und ZDF ausgesprochen haben (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Gerade in den publikumsstarken Hörfunkprogrammen der Landesrundfunkanstalten habe Werbung auch den Charakter einer regionalen Information, betonte Raff: „Unsere Hörerinnen und Hörer wollen die Hinweise über Aktionen und Angebote bestimmter Produktanbieter und Unternehmen in ihrer Umgebung nicht missen.“
Auch die kommerziellen Hörfunkanbieter seien für Werbung in öffentlich-rechtlichen Hörfunkprogrammen, da dies die Gattung Hörfunk als Werbemedium stärke: „Ohne Werbung in unseren Radioprogrammen ginge der Hörfunk-Werbemarkt in die Knie. Die werbetreibende Wirtschaft sieht die Werbeplätze in den öffentlich-rechtlichen Programmen als unverzichtbar an und hat in der Vergangenheit sogar bereits darauf gedrängt, die Werbemöglichkeiten zu erweitern.“
Völlig unbestritten sei, dass auch in Zukunft die Online-Auftritte der Öffentlich-Rechtlichen ebenso wie die Dritten Fernseh-Programme und nach 20.00 Uhr auch Das Erste werbefrei blieben. [lf]
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