ARD-Vorsitzender weist Kritik am Internet-Ausbau zurück

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Saarbrücken – Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff bezeichnet die jüngsten Ankündigungen des VPRT-Präsidenten Jürgen Doetz gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk als „völlig überzogen“.

Raff wies mit Nachdruck die Unterstellung zurück, deröffentlich-rechtliche Rundfunk wolle noch schnell vor einer Einigung aufeinen neuen Staatsvertrag in Deutschland Tatsachen schaffen. Gleichzeitig holte der ARD-Chef zum Gegenschlag aus und bezichtigte den VPRT-Chef Doetz im Gegenzug der Feindlichkeit gegenüber dem dualen Rundfunksystem.

„Wenn der VPRT-Präsident den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland abschaffen will, dann soll er das offen sagen und nicht ständig mit Brüsseler Instanzen drohen, wenn es um dieWeiterentwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland geht.“, so Raff wütend. Die ARD stehe zu einer sachlichen Diskussion jederzeit zurVerfügung.
 
Insbesondere verteidigte Raff das von Doetz angegriffene Projekt, die Tagesschau auch zum Abruf über das Handy freizugeben. Auch bündele das von der ARD geplante Audio- und Videoportal lediglich die Angebote auf den Webseiten der Landesrundfunkanstalten. „Unsere Zuhörer undZuschauer erhalten dadurch großen Mehrwert, ohne dass dies mit für sie höheren Gebühren verbunden ist. Dies ist ein zeitgemäßer Service, den sich unser Publikum, vor allem die jüngere Generation, nachdrücklich wünscht.“, so Raff weiter.
 
Die ARD steht nach ihrer Ankündigung, ihre Online-Aktivitäten ausbauen zu wollen, stark in der Kritik seitens des privaten Rundfunks und der Verlage. Bislang darf die ARD nur 0,75 Prozent der GEZ-Einnahmen für Online-Aktivitäten ausgeben, was der ARD ein Dorn im Auge ist. Während die privaten Sender und Verlage Angst haben, dass die ARD hier den privaten Markt mit ihren Geldern zerstört, pocht die ARD auf ihr Recht der technischen Weiterentwicklung.
 
„Wenn immer mehr Menschen Radio- und Fernseh-Angebote über das Internet empfangen, dann müssen sich ARD und ZDF auf diese veränderten Nutzergewohnheiten einstellen.“, verteidigte Raff die Digitalisierungsstrategie der ARD. Die Pläne der ARD für die digitale Welt sind unverzichtbar für die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland.“[lf]

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12 Kommentare im Forum

  1. AW: ARD-Vorsitzender weist Kritik am Internet-Ausbau zurück DIE SCHMAROTZER SENDER ARD UND ZDF SIND WIE KRAKEN WENN DAS GELD NICHT REICHT (was andere Sender sich erarbeiten müssen) WERDEN DIE GEBÜHREN ERHÖHT.UND UNSERE POLITER FÖRDERN DIESES NOCH.
  2. AW: ARD-Vorsitzender weist Kritik am Internet-Ausbau zurück Was ich nicht verstehe: Die Sender wollen ihr TV-Angebot auch im Netz abrufbar anbieten. Nicht mehr. Dieses Angebot ist bei den jungen Zuschauern im Fernsehen nicht sonderlich beliebt. Glaubt Doetz jetzt etwa ernsthaft, dass diese gleichen Sendungen im Netz plötzlich so beliebt werden, dass sie die Privaten in den Ruin treiben? Oder motzt der nur rum, weil er dafür Geld kriegt?
  3. AW: ARD-Vorsitzender weist Kritik am Internet-Ausbau zurück Niemand möchte die Abschaffung des ÖR. Wenn man an die Ausgabenstruktur der ÖR kritisiert, wird einem gleich das Abschaffen des ÖR unterstellt. Ich habe eine solche Aussage nirgends gelesen. Der ARD Vorsitzender beweist sich allenfalls gut in Polemik was seine Glaubhaftigkeit nicht gerade unterstützt. Soll mir doch erst mal jedmand zeigen, dass irgendeine Organisation oder ein Verband ernsthaft die Abschaffung des ÖR fordert. Was soll der Quatsch. Und nein, auch wenn die ÖR Freunde in diesem Forum es nicht gerne hören und diesen Fakt schlichtweg ignorieren. Es geht nicht um ein Ausbau der Internetpräsenz als Programmbegleitung. Es geht um die Expansion, die nichts mehr mit TV zu tun hat. Wieso unterhält der WDR eine Partnerschaftsbörse? Hat das was mit Programmbegleitung des WDR's zu tun? - Schwachsinn. Das ist schlicht Wettbewerbsverzerrung und Verschwendung von Gebühren und sollte schlicht weg strafbar sein! Würden Politker dies tun, wäre ein großer Aufschrei zu hören. Interessant, welche Doppelmoral hier einige haben. Und dann die Forderung nach einem neuen Nachrichtenkanal oder Sportkanal. Das ist wirklich einfach, solange die Mehrheit meine Wünsche mit ihren Gebühren mitfianzieren ist das leicht gesagt. Dann fordere ich auch einen eigenen Wetterkanal, einen eigenen Kochkanal und und und. Zahlen doch die anderen 40 Mio. Haushalte in Deutschland mit, was soll's mich jucken. Und ich wünsche mir einen eigenen Kinokanal, der blockbuster bringt. Dafür zahle ich dann gerne 1 EUR mehr an Gebühren, dafür spare ich mir dann mein Premiere-Abo (10 EUR gespart und einen EUR mehr ausgegeben, unterm Strich: 9 EUR gespart - cool.)
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