ARD will Spendenbündnisse an Runden Tisch holen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die ARD hat alle Spendenbündnisse in Deutschland aufgefordert, sich bei einem Runden Tisch auf eine gemeinsame Spendenkontonummer zu verständigen.

Als Vermittler zwischen den Hilfsbündnissen will der Sender Richard von Weizsäcker gewinnen. Die ARD-Vorsitzende Monika Pielwolle den Alt-Bundespräsidenten in einem Schreiben um diese Aufgabe bitten, teilte ein Sprecher des Senders am Samstag in Köln mit. Das Bündnis „Aktion Deutschland hilft“, deren Schirmherr von Weizsäcker ist, begrüßte den Vorschlag der ARD zu einem Runden Tisch. Ob von Weizsäcker die Rolle des Vermittlers annehmen wird, blieb am Samstag unklar.
Hintergrund des ARD-Vorstoßes sind Unstimmigkeiten zwischen den beiden Hilfsbündnissen „Aktion Deutschland hilft“ und dem Kooperationspartner der ARD „Bündnis Entwicklung hilft“. Von Weizsäcker hatte vor wenigen Tagen in einem Brief an die ARD kritisiert, dass der Sender keine Spendenaufrufe für die Erdbebenopfer in Japan sendet. Zuvor hatte sich das Hilfsbündnis „Aktion Deutschland hilft“, die ARD würde ihren Kooperationspartner bevorzugen und keine Spendenaufrufe senden, weil dieser nicht in Japan aktiv sei.
ARD-Programmdirektor Volker Herres hat die Vorwürfe am Wochenende abermals zurückgewiesen. „Wir rufen im Fernsehen – wie inzwischen das ZDF auch – nicht aktiv zu Spenden auf, weil nach Einschätzung seriöser Quellen und Institute das Hauptproblem Japans nicht Geld ist“, sagte Herres laut Mitteilung. Wer spenden wolle, könne sich über die Möglichkeiten jedoch auf den Internetseiten der ARD, im Videotext und bei der Zuschauerredaktion informieren.

Japan verfüge derzeit über eine „hervorragende Katastrophenhilfe-Infrastruktur“. Sollte sich die Lage aber ändern oder die japanische Regierung oder örtliche Organisationen um Hilfe bitten, werde die ARD aktive Spendenaufrufe prüfen.
Für einen Runden Tisch der Aktionsbündnisse will die ARD auch das ZDF gewinnen. Der Mainzer Sender sei mit seinem Kooperationspartner „Aktionsbündnis Katastrophenhilfe“, zu dem unter anderem Unicef und das Rote Kreuz gehören, ebenfalls eingeladen. Ein Sprecher des ZDF sagte am Samstag der Nachrichtenagentur dpa, man habe grundsätzlich Interesse an solchen Gesprächen.

[dpa]

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