Arena noch nicht für alle Kabelkunden empfangbar

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Viele mittlere und kleinere Kabelnetzbetreiber haben noch keine Verträge mit Arena oder Eutelsat über eine Durchleitung des Signals getroffen.

In München sind zum Beispiel noch 150 000 Kabelhaushalte des Netzbetreibers Kabel und Medien Service (KMS) ohne Arena-Empfang.

Nach Berichten der Süddeutschen Zeitung würden die Kunden der KMS zunehmend ungeduldig. Derweil schiebt die KMS dem Bundesligasender den Schwarzen Peter zu. Wie KMS-Chef Günther Ernstberger gegenüber der überregionalen Tageszeitung sagte, sei das Problem, dass Arena nur mit den großen Kabelgesellschaften verhandelt habe, während die Kleinen wie die KMS „außen vor blieben“.

Arena sieht dies selbstverständlich anders: „Wir können nicht mit jedem Kabelnetzbetreiber direkte Verhandlungen führen, das wären einfach zu viele“, sagte ein Pressesprecher von Arena gegenüber DIGITAL FERNSEHEN. Deswegen habe Arena einen Vertrag mit dem Satellitenanbieter Eutelsat geschlossen (DF berichtete), der über seinen „Kabelkiosk“ ein Angebot für die kleinen Kabelanbieter vertreibt. In diesem Angebot ist nun auch Arena enthalten, sodass mittlere und kleinere Unternehmen dort die Einspeisung des Bundesligasenders in ihr Kabelnetz bestellen können.

Doch die Konditionen, unter denen Eutelsat die Durchleitung des Arena-Signals erlaubt, schrecken einige der kleinen Anbieter ab. Der Präsident des Fachverband für Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen, Peter Labonte, sprach gegenüber DF von einer Abnahmegarantie, die an Eutelsat und Arena gezahlt werden müsse. Eutelsat gehe demnach davon aus, dass fünf Prozent der Kunden, die ein Kabelunternehmen hat, auch Arena bestellen würden. Die Kosten für diese fünf Prozent müssen die Kabelanbieter als Garantiezahlung leisten, unabhängig von der Anzahl der verkauften Abos.
 
Dazu verlangt Eutelsat noch einen weiteren Service: Die Kabelunternehmen sollen die Vermarktung des Arena-Pakets gewährleisten. Dagegen sprachen sich sogar die drei mitteldeutschen Landesmedienanstalten in einem gemeinsamen Brief aus (DF berichtete). Viele der kleinen Kabelgesellschaften hätten dafür weder das Personal noch das Know-how. Deswegen vertraten die Medienwächter die Ansicht, dass Eutelsat auf die beiden umstritten Klauseln verzichten soll.
 
Arena hat derweil gegenüber DF die Kritik der kleinen Kabelnetzbetreiber von sich gewiesen: „Die Vermarktungsbedingungen sind Sache von Eutelsat und den entsprechenden Kabelnetzbetreibern“, wehrte eine Arena-Sprecherin ab. Die Aufgabe von Arena sei es nur, so die Sendersprecherin weiter, die technischen Voraussetzungen für einen flächendeckenden Empfang über Satellit und Kabel sicher zu stellen. „Wir haben eine Regelung geschaffen mit der Möglichkeit, Arena bei Eutelsat bestellen zu können.“
 
Derweil spekuliert der Münchner Kabelanbieter KMS, an dem der FRK-Chef Labonte als Investor mit 70 Prozent beteiligt ist, auf eine Regelung wie bei Kabel Deutschland. Dort hat Premiere die Vermarktung und Signaldurchleitung übernommen. Damit würde für die KMS die Garantiezahlung sowie die Vermarktung wegfallen. Doch diese Einigung scheint nicht sehr wahrscheinlich. [lf]

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